314
Schmuck seines Hauses auf Wochen in andere Hand zu geben, um
jedem Freunde der Kunst die Möglichkeit zu schaffen, sich seiner zu
erfreuen. Dem Galleriebesitzer wird das Publikum gewiß dafür
Dank wissen; ob es aber sich mit dem Charakter des Künstlerver-
eins vereinigen lasse, statt neuer Originalgemälde sowohl seitens
seiner Mitglieder — für welchen Zweck die Ausstellung unseres
Wissens vorzugsweise gegründet wurde — ältere Gemälde int Pri-
vatbesitz gegen Entree auszustellen, dürfte weniger unbedenklich sein.
— — Der Bau der Nationalgallerie, welche, wie bereits mit-
getheilt, zu Ostern eröffnet werden soll, umfaßt außer dem Sou-
terrain drei Etagen, deren erste nur wenige Fuß über dem Pflaster
liegt, während die zweite, die Hauptetage, durch die große Freitreppe
zu erreichen ist und die größten Prachträume aufzuweisen hat. Die
ausschließlich durch Oberlicht erhellte dritte Etage liegt hinter dem
gewaltigen breiten Dachgesims und zeichnet sich als solche nach außen
nicht ab. Die beiden nach rechts und links auseinandergehenden
Flügel der Freitreppe kehren nach einem in der Längen-Ape des Ge-
bäudes gelegenen Podest zurück, auf welchem sich dereinst das Denk-
mal Königs Friedrich Wilhelm IV. erheben soll. Bon hier führen
einige Stufen zum Prostylon, auf dessen Rückwand eine Reihe
korinthischer Säulen steht, welche die stolze Vorderfront des Gebäudes
begrenzen. In der mittleren Etage durchschncidet die Längenaxe des
Gebäudes zunächst das Treppenhaus, links führt die Treppe über
zwei Podeste in Hufeisenform nach den Parterreräümlichkeiten, rechts
ebenso in das oberste Stockwerk. Hinter dem Treppenhause liegt
eine kleine von acht Marmorsäulen getragene Rotunde mit Oberlicht,
an welche sich der in kolossalen Dimensionen gehaltene Hauptsaal
anschließt, der in seinen beiden Querseiten Tempelfrontispice hat, die
mit dem oberen Stockwerk in Verbindung stehen. Hinter dem Haupt-
saal befindet sich ein zweiter etwas kleinerer Saal; beide Räume
haben ebenfalls Oberlicht und gehen, wie bereits erwähnt, durch
zwei Etagen. Während das Treppenhaus die ganze Breite des Ge-
bäudes einnimmt, werden die Rotunde und die beiden Hauptsäle nach
Osten und Westen von je 3 Nebensälen, im Norden von der Apsis
umgeben. Was die künstlerische Ausstattung des Gebäudes betrifft,
so ist dieselbe erst im obersten Stockwerke ziemlich vollendet, in der
mittleren und unteren Etage dagegen noch weit zurück. Die im
Innern des Baues noch zahlreich vorhandenen Gerüste gestatten noch
keinen Totaleindruck und hindern eine ungestörte Betrachtung der zum
Theil fertig gestellten Wandmalereien.
Aussteüungskalender.
Kunst-Ausstellungen des Deutschen Reichs.
Düsseldorf. Allgemeine Permanente Kunstausstellung von Bismeyer
und Kraus. Täglich geöffnet, mit wöchentlichem Wechsel der Bilder.
^Leipzig. Permanente Kunst-Ausstellung von Pietro bei
Vecchio (gegründet 1848), täglich geöffnet. Jährlich viermal Ankäufe für
die Verloofungen des Vereins der Kunstfreunde.
Dresden. Permanente Kunstausstellung von Anton Elb (Gewandhaus-
Straße Nr. 1). Täglich geöffnet von 10 bis 7 Uhr. Abends bei Gas-Rampen-
Vcleuchtung mit cachirten Flammen.
Wreslau. Permanente Kunstausstellung von Theodor Lichtenberg
(Schweidnitzer Straße 30).
Köln. Allgemeine Permanente Kunst-Ausstellung des
Kölnischen Kunst-Vereins im Museum Wallraf-Richartz. Täglich
geöffnet.
Stuttgart. Permanente Kunstausstellung im „Römischen Kaiser". Täg-
lich geöffnet. Sonntags neu arrangirt. Einsendungen bei vorheriger Anmel-
dung frachtfrei.
Süddeutscher tziiklus. Eröffnung im Januar 1875 gleichzeitig zu
Augsburg, Stuttgart, Wiesbaden, Würzburg, Fürth, Nürn-
berg, Bamberg, Bayreuth und Regensburg; Schluß im December
1875. Die Einsendungen sind entweder nach Regensburg, Augsburg oder
Wiesbaden zu richten. (Näheres siehe im Inserat in Nr. 21.)
Ausländische Ausstellungen.
Wien. Ocsterreichischer Kunstverein. Wechsel der Bilder am Isten
jedes Monats. (Geschlossen während der Monate Juli, August, September.)
Nur die bis zum 25. jedes Monats eintrcffenden Werke gelangen zur nächsten
Monatsausstellung.
— — Genossenschaft der bildendenKünstler Wiens, Künstler-
Haus, Lothringerstraße 9. Permanente Ausstellung von Werken in- und
ausländischer Künstler. Der Wechsel der Kunstwerke findet am 1. und 15.
jedes Monats statt. Anmeldungen und Einsendungen sind an das Secretariat
zu richten.
Wrag. Allgemeine permanente Kunstausstellung von Nicol. Lehmann's
Kunsthandlung. Täglich geöffnet.
Briefkasten.
Herrn Prof. Wagner in Genf. Wir haben weder einen Aufsatz Frl. V. Ab. in Florenz. Der von Ihnen gesandte Artikel ist schon
über Calame noch eine Anfrage wegen Spanien erhalten. vor längerer Zeit abgedruckt. Es ist also wohl ein anderer Brief verloren
Die Redaction. gegangen. Die Rcdaction.
Antou Elb
©ifgsdlem
Gewandhaus-Strasse No. 1
(lc. Ministerium d. Ausseren).
Preis - Medaillen:
London 1862. Moskau 1872. Wien 1873.
Grossberger & Kurs
Polygrades-Bleistifte in 16 Bleihärten,
Anker-Bleistifte in 5 Bleihärten,
Schul-Stiftc in 4 Bleihärten,
Künstler-Bleistifte in 5 Bleihärten,
Kiinstler-Bleie, feinste u. beste, in 5 Blei-
härten, '
Tasclion- & Patent-Stifte in ca. 300 Sorten,
Farbige Oelkreide-Stifte in 48 Farben.
Vorräthig in allen Zeiehnen-Materialien-
Handlungen. [830]
Schwanhäusser,
vorm.Urossborgcr & Kurz in Nürnberg.
Grossh. Badische luists
zu Karlsruhe.
Der Unterricht umfasst: 1) Antikenklasse: Zeichnen nach dem
Runden (Büsten, Statuen), Anatomie, Proportionslehre, Perspektive
und Schattenlehre; 2) Malklassen: Zeichnen und Malen nach dem
lebenden Modell, Aktmodellzeichnen [die eine Malklasse leitet Pro-
fessor F. Keller, die andere Professor E. Hildebrand]; 3) Fach-
schulen: Bildhauerei, Historien-, Genre-, Landschafts- und Marine-
Malerei, Aetzen, Radiren.
Direktor: Professor W. Riefstahl, Genre- und Landschaftsmaler.
Oe Coudres, L., Professor, Historienmaler;
Gude, H., Professor, Landschafts- und Marinemaler;
Hildebrand, E., Professor, Historienmaler;
Keller, F., Professor, Historienmaler;
Steinhäuser, C., Professor, Bildhauer;
Tenner, Ed., Inspector, Landschaftsmaler;
Wilimann, E., Professor, Kupferstecher. [921]
Theodor Lichtenberg
Kunsthandlung
BRESLAU [839J
Schweidnitzer Strasse 30.
Ich ersuche die Herren Künstler
frenndlichst um Uebersendung von
Gemälden, trage gern einmalige
Fracht und verwende mich thätigst
für deren Verkauf. Alle Wünsche,
die Weiterbeförderung betreffend,
berücksichtige piinktliehst und be-
rechne keinerlei Spesen.
Für bedeutende Werke bin ich
gern bereitHonorar zu zahlen. Cor-
respondence franco gegen franco,
Breslau, 1875.
Theodor Lichtenberg.
Kommissions - Verlag der Nicolai'schen Verlags-Buchhandlung (Stricker) in Berlin. — Druck von H. Theinhardt in Berlin, Jüdenstr. 37.
Schmuck seines Hauses auf Wochen in andere Hand zu geben, um
jedem Freunde der Kunst die Möglichkeit zu schaffen, sich seiner zu
erfreuen. Dem Galleriebesitzer wird das Publikum gewiß dafür
Dank wissen; ob es aber sich mit dem Charakter des Künstlerver-
eins vereinigen lasse, statt neuer Originalgemälde sowohl seitens
seiner Mitglieder — für welchen Zweck die Ausstellung unseres
Wissens vorzugsweise gegründet wurde — ältere Gemälde int Pri-
vatbesitz gegen Entree auszustellen, dürfte weniger unbedenklich sein.
— — Der Bau der Nationalgallerie, welche, wie bereits mit-
getheilt, zu Ostern eröffnet werden soll, umfaßt außer dem Sou-
terrain drei Etagen, deren erste nur wenige Fuß über dem Pflaster
liegt, während die zweite, die Hauptetage, durch die große Freitreppe
zu erreichen ist und die größten Prachträume aufzuweisen hat. Die
ausschließlich durch Oberlicht erhellte dritte Etage liegt hinter dem
gewaltigen breiten Dachgesims und zeichnet sich als solche nach außen
nicht ab. Die beiden nach rechts und links auseinandergehenden
Flügel der Freitreppe kehren nach einem in der Längen-Ape des Ge-
bäudes gelegenen Podest zurück, auf welchem sich dereinst das Denk-
mal Königs Friedrich Wilhelm IV. erheben soll. Bon hier führen
einige Stufen zum Prostylon, auf dessen Rückwand eine Reihe
korinthischer Säulen steht, welche die stolze Vorderfront des Gebäudes
begrenzen. In der mittleren Etage durchschncidet die Längenaxe des
Gebäudes zunächst das Treppenhaus, links führt die Treppe über
zwei Podeste in Hufeisenform nach den Parterreräümlichkeiten, rechts
ebenso in das oberste Stockwerk. Hinter dem Treppenhause liegt
eine kleine von acht Marmorsäulen getragene Rotunde mit Oberlicht,
an welche sich der in kolossalen Dimensionen gehaltene Hauptsaal
anschließt, der in seinen beiden Querseiten Tempelfrontispice hat, die
mit dem oberen Stockwerk in Verbindung stehen. Hinter dem Haupt-
saal befindet sich ein zweiter etwas kleinerer Saal; beide Räume
haben ebenfalls Oberlicht und gehen, wie bereits erwähnt, durch
zwei Etagen. Während das Treppenhaus die ganze Breite des Ge-
bäudes einnimmt, werden die Rotunde und die beiden Hauptsäle nach
Osten und Westen von je 3 Nebensälen, im Norden von der Apsis
umgeben. Was die künstlerische Ausstattung des Gebäudes betrifft,
so ist dieselbe erst im obersten Stockwerke ziemlich vollendet, in der
mittleren und unteren Etage dagegen noch weit zurück. Die im
Innern des Baues noch zahlreich vorhandenen Gerüste gestatten noch
keinen Totaleindruck und hindern eine ungestörte Betrachtung der zum
Theil fertig gestellten Wandmalereien.
Aussteüungskalender.
Kunst-Ausstellungen des Deutschen Reichs.
Düsseldorf. Allgemeine Permanente Kunstausstellung von Bismeyer
und Kraus. Täglich geöffnet, mit wöchentlichem Wechsel der Bilder.
^Leipzig. Permanente Kunst-Ausstellung von Pietro bei
Vecchio (gegründet 1848), täglich geöffnet. Jährlich viermal Ankäufe für
die Verloofungen des Vereins der Kunstfreunde.
Dresden. Permanente Kunstausstellung von Anton Elb (Gewandhaus-
Straße Nr. 1). Täglich geöffnet von 10 bis 7 Uhr. Abends bei Gas-Rampen-
Vcleuchtung mit cachirten Flammen.
Wreslau. Permanente Kunstausstellung von Theodor Lichtenberg
(Schweidnitzer Straße 30).
Köln. Allgemeine Permanente Kunst-Ausstellung des
Kölnischen Kunst-Vereins im Museum Wallraf-Richartz. Täglich
geöffnet.
Stuttgart. Permanente Kunstausstellung im „Römischen Kaiser". Täg-
lich geöffnet. Sonntags neu arrangirt. Einsendungen bei vorheriger Anmel-
dung frachtfrei.
Süddeutscher tziiklus. Eröffnung im Januar 1875 gleichzeitig zu
Augsburg, Stuttgart, Wiesbaden, Würzburg, Fürth, Nürn-
berg, Bamberg, Bayreuth und Regensburg; Schluß im December
1875. Die Einsendungen sind entweder nach Regensburg, Augsburg oder
Wiesbaden zu richten. (Näheres siehe im Inserat in Nr. 21.)
Ausländische Ausstellungen.
Wien. Ocsterreichischer Kunstverein. Wechsel der Bilder am Isten
jedes Monats. (Geschlossen während der Monate Juli, August, September.)
Nur die bis zum 25. jedes Monats eintrcffenden Werke gelangen zur nächsten
Monatsausstellung.
— — Genossenschaft der bildendenKünstler Wiens, Künstler-
Haus, Lothringerstraße 9. Permanente Ausstellung von Werken in- und
ausländischer Künstler. Der Wechsel der Kunstwerke findet am 1. und 15.
jedes Monats statt. Anmeldungen und Einsendungen sind an das Secretariat
zu richten.
Wrag. Allgemeine permanente Kunstausstellung von Nicol. Lehmann's
Kunsthandlung. Täglich geöffnet.
Briefkasten.
Herrn Prof. Wagner in Genf. Wir haben weder einen Aufsatz Frl. V. Ab. in Florenz. Der von Ihnen gesandte Artikel ist schon
über Calame noch eine Anfrage wegen Spanien erhalten. vor längerer Zeit abgedruckt. Es ist also wohl ein anderer Brief verloren
Die Redaction. gegangen. Die Rcdaction.
Antou Elb
©ifgsdlem
Gewandhaus-Strasse No. 1
(lc. Ministerium d. Ausseren).
Preis - Medaillen:
London 1862. Moskau 1872. Wien 1873.
Grossberger & Kurs
Polygrades-Bleistifte in 16 Bleihärten,
Anker-Bleistifte in 5 Bleihärten,
Schul-Stiftc in 4 Bleihärten,
Künstler-Bleistifte in 5 Bleihärten,
Kiinstler-Bleie, feinste u. beste, in 5 Blei-
härten, '
Tasclion- & Patent-Stifte in ca. 300 Sorten,
Farbige Oelkreide-Stifte in 48 Farben.
Vorräthig in allen Zeiehnen-Materialien-
Handlungen. [830]
Schwanhäusser,
vorm.Urossborgcr & Kurz in Nürnberg.
Grossh. Badische luists
zu Karlsruhe.
Der Unterricht umfasst: 1) Antikenklasse: Zeichnen nach dem
Runden (Büsten, Statuen), Anatomie, Proportionslehre, Perspektive
und Schattenlehre; 2) Malklassen: Zeichnen und Malen nach dem
lebenden Modell, Aktmodellzeichnen [die eine Malklasse leitet Pro-
fessor F. Keller, die andere Professor E. Hildebrand]; 3) Fach-
schulen: Bildhauerei, Historien-, Genre-, Landschafts- und Marine-
Malerei, Aetzen, Radiren.
Direktor: Professor W. Riefstahl, Genre- und Landschaftsmaler.
Oe Coudres, L., Professor, Historienmaler;
Gude, H., Professor, Landschafts- und Marinemaler;
Hildebrand, E., Professor, Historienmaler;
Keller, F., Professor, Historienmaler;
Steinhäuser, C., Professor, Bildhauer;
Tenner, Ed., Inspector, Landschaftsmaler;
Wilimann, E., Professor, Kupferstecher. [921]
Theodor Lichtenberg
Kunsthandlung
BRESLAU [839J
Schweidnitzer Strasse 30.
Ich ersuche die Herren Künstler
frenndlichst um Uebersendung von
Gemälden, trage gern einmalige
Fracht und verwende mich thätigst
für deren Verkauf. Alle Wünsche,
die Weiterbeförderung betreffend,
berücksichtige piinktliehst und be-
rechne keinerlei Spesen.
Für bedeutende Werke bin ich
gern bereitHonorar zu zahlen. Cor-
respondence franco gegen franco,
Breslau, 1875.
Theodor Lichtenberg.
Kommissions - Verlag der Nicolai'schen Verlags-Buchhandlung (Stricker) in Berlin. — Druck von H. Theinhardt in Berlin, Jüdenstr. 37.