Vom Segen der Bodenständigkeit.
O.HITZBERGER
TISCHLAMPE,
SCHNITZEREI
VERGOLDET.
völlig unbekannte Kunstgut dieser Landschaft
gibt. Wer wagt, gewinnt, und am Schluß können
die mutigen Veranstalter einen Erfolg buchen,
der ihre vorsichtige Berechnung der erhofften
Besuchsziffern um ein Bedeutendes übertrifft. —
Die beiden Beispiele mögen genügen. Denn
daß der Sinn für die heimische Kunst sich be-
ständig vertieft und das Bedürfnis danach in
allen Volkskreisen vorhanden ist, bedarf keiner
lang ausholenden Beweise mehr. Was hier
und da noch fehlt, sind aber wirksame Hin-
weise, worunter ich solche verstehe, die der
Phantasie einen Anreiz geben, also nicht nur
Bücher, sondern vor allem Bilder — kurz gesagt:
die Ansichtspostkartei Ihr Reklamewert
ist längst erkannt worden, ihre Bedeutung als
Kulturverbreiter noch lange nicht genug. Im
Dienste der inneren Mission kann sie Wunder
wirken und hat es überall da, wo man klug und
großzügig genug war, sie mit Hilfe des besten
Reproduktionsverfahrens herzustellen, auch in
ungeahnter Weise getan. Ich erinnere nur an
die vom sächsischen Heimatschutzbund heraus-
gegebenen Serien. Kleine, kaum dem Namen
nach bekannte Orte haben auf diese ebenso
wohlfeile wie gefällige Art ihren ganzen, oft
nur bescheidenen Bestand an Kunstschätzen
in der Form von Postkarten inventarisiert und
über ganz Deutschland verbreitet. Werden
die Karten dann gar unter fachmännischem
Beistand von einem einführenden Text begleitet
und auf der Rückseite mit knappen kunst-
XXVI. Oktober 1922. 6
O.HITZBERGER
TISCHLAMPE,
SCHNITZEREI
VERGOLDET.
völlig unbekannte Kunstgut dieser Landschaft
gibt. Wer wagt, gewinnt, und am Schluß können
die mutigen Veranstalter einen Erfolg buchen,
der ihre vorsichtige Berechnung der erhofften
Besuchsziffern um ein Bedeutendes übertrifft. —
Die beiden Beispiele mögen genügen. Denn
daß der Sinn für die heimische Kunst sich be-
ständig vertieft und das Bedürfnis danach in
allen Volkskreisen vorhanden ist, bedarf keiner
lang ausholenden Beweise mehr. Was hier
und da noch fehlt, sind aber wirksame Hin-
weise, worunter ich solche verstehe, die der
Phantasie einen Anreiz geben, also nicht nur
Bücher, sondern vor allem Bilder — kurz gesagt:
die Ansichtspostkartei Ihr Reklamewert
ist längst erkannt worden, ihre Bedeutung als
Kulturverbreiter noch lange nicht genug. Im
Dienste der inneren Mission kann sie Wunder
wirken und hat es überall da, wo man klug und
großzügig genug war, sie mit Hilfe des besten
Reproduktionsverfahrens herzustellen, auch in
ungeahnter Weise getan. Ich erinnere nur an
die vom sächsischen Heimatschutzbund heraus-
gegebenen Serien. Kleine, kaum dem Namen
nach bekannte Orte haben auf diese ebenso
wohlfeile wie gefällige Art ihren ganzen, oft
nur bescheidenen Bestand an Kunstschätzen
in der Form von Postkarten inventarisiert und
über ganz Deutschland verbreitet. Werden
die Karten dann gar unter fachmännischem
Beistand von einem einführenden Text begleitet
und auf der Rückseite mit knappen kunst-
XXVI. Oktober 1922. 6