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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 55.1924-1925

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Hoche, Paul: Künstlerische Jugend-Erziehung
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https://doi.org/10.11588/diglit.9178#0274

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Künstlerische Jugen d-Erzieh ung.

PORZELLAN-
MANUFAKTUR-

W I E N.
KI.F.INIM.ASTIK.

kunst, von den fragwürdigen Genüssen der
Tingeltangel- und Rummelstätten werden, wo
der gesteigerte Kampf ums Dasein die Herzen
oft so sehr verhärtet, da ist es besonders nötig,
die unversiegbaren lauteren Quellen echter
Schönheit zu erschließen.

Damit hegen und pflegen wir auch nur, was
von selbst zur Entfaltung drängt, was vor allem
imstande ist, einmal auch auf der dürrsten
Wegstrecke zu erfreuen und das ganze oft so
nüchterne Dasein zu verklären.

Neben der Schule bietet sich hier vor allem
der Familie eine Aufgabe dar. Die Eltern ken-
nen die Eigenart ihres Kindes. Ihnen gegenüber
erschließt sich das Kindergemüt am leichtesten,

und wenn irgendwo, so zeigt sich hier der starke,
suggestive Einfluß von Seele zu Seele. Not-
wendig ist es freilich, daß sich die Eltern selbst
den Sinn für das Schöne bewahrt haben. Es
müßte dann sonderbar sein, wenn einem Kinde
das Herz nicht auch vor Wonne aufginge, wenn
es die Freude aus den Augen seiner Eltern
leuchten sieht.

Bei tausend Gelegenheiten kann das Kind
zum Schönen, zum Kunstgenuß geführt werden.
Man denke an das Spielzeug, an die Gestaltung
des Kinderzimmers oder einer Kinderecke, an
das Malen, Betrachten von Bildern und Büchern,
an die Lektüre, an das weite Gebiet des Ba-
steins, der Handarbeiten, an die Musik, an die
 
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