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Dörpfeld, Wilhelm; Reisch, Emil
Das griechische Theater: Beiträge zur Geschichte des Dionysos-Theaters in Athen und anderer griechischer Theater — Athen, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.5442#0006

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VI

stehen, haben die Herausgabe des Buches bis heute verzögert. Dies hat das
Gute gehabt, dass wir jetzt nicht mehr vor unvorbereitete Leser treten. Die
Ansichten, die hier vorgetragen werden, haben durch mündliche und schriftliche
Lehre schon in weiteren Kreisen immer mehr an Boden gewonnen. In mancher-
lei Untersuchungen ist schon von verschiedenen Seiten der Versuch gemacht
worden, einzelne Punkte weiter auszuführen, noch bevor der Gesamtzusammen-
hang genügend dargelegt worden war. Wenn einige unserer Ausführungen da-
durch den Reiz der Neuheit verloren haben, so durften wir sie doch hier nicht
bei Seite lassen, um das Bild unserer Untersuchungen nicht zu verstümmeln.
Andrerseits glaubten wir eine ins Einzelne gehende Polemik vermeiden zu sollen
gegen Behauptungen, denen wir die Grundlagen durch die von uns dargelegten
neuen Thatsachen entzogen haben.

Obwohl jeder von uns durch seine Unterschrift für einzelne Abschnitte eine
besondere Verantwortung übernommen hat, ist der Inhalt des ganzen Buches
doch in vielfacher gemeinsamer Arbeit erörtert und festgestellt worden. Die
von verschiedenen Gesichtspunkten ausgehenden Einzeluntersuchungen sind daher
doch einheitlich und in ihren Ergebnissen übereinstimmend. Auf einige Meinungs-
verschiedenheiten, die in Einzelfragen blieben, glaubten wir einige Male selbst
hinweisen zu sollen. Manches mag noch künftig sich berichtigen lassen; aber nach
jahrelangem Prüfen und Überprüfen dürfen wir die begründete Hoffnung ausspre-
chen, dass die Fundamente der Untersuchungen sich als tragfähig erweisen werden.

Die dem Buche beigegebenen Zeichnungen sind fast alle von dem Architekten
Wilhelm Wilberg nach unseren Aufnahmen oder Angaben angefertigt. Auch bei
der Vervollständigung der Aufnahmen hat er wertvolle Hülfe geleistet. Wo fremde,
schon veröffentlichte Zeichnungen benutzt sind, wie z. B. bei mehreren Grundris-
sen von Theatern ausserhalb Athens, ist dies im Text ausdrücklich hervorgehoben.

Dem Kaiserlich Deutschen Archäologischen Institute sind wir zu besonderem
Danke verpflichtet, weil es die Herausgabe des Werkes vielfach gefördert hat.
Auch mehreren Freunden und Fachgenossen, welche uns mit Ratschlägen zur
Seite gestanden, oder bei der Drucklegung freundlich unterstützt haben, Paul
Wolters, Wilhelm Wilberg, Ernst Bodensteiner, Theodor Wiegand und Paul Eis-
ner, möchten wir auch hier unseren Dank aussprechen.

Wir schliessen unsere Arbeit mit dem Wunsche ab, dass sich recht viele
Fachgenossen an der weiteren Ausbildung unserer Untersuchungen beteiligen möch-
ten, damit das Bild des griechischen Theaters bald ein möglichst richtiges und
vollständiges "werde. Die Erkenntnis seiner wahren Gestalt und der Art und Wei-
se, wie wirklich in ihm gespielt worden ist, wird dann unzweifelhaft auch dazu
beitragen, das Verständnis und die Wertschätzung der antiken Dramen zu fördern.

Athen und Innsbruck, Juli 1896.

WILHELM DÖRPFELD
EMIL REISCH
 
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