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Dörpfeld, Wilhelm; Reisch, Emil
Das griechische Theater: Beiträge zur Geschichte des Dionysos-Theaters in Athen und anderer griechischer Theater — Athen, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.5442#0134

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5. Das Theater in Sikyon.

119

1.4b

■i ,

r

Firnir

Schwelle des hölzernen Prosice

aufweisen. Die grösseren viereckigen Vertiefungen enthielten augenscheinlich stär-
kere Holzpfosten, die zu je zweien in Abständen von 1,461« (von Mitte zu Mitte
gerechnet) angeordnet waren; die kleineren unregelmässigeren Löcher werden
zur Befestigung hölzerner Pinakes gedient haben. Unterhalb der Porossteine ist
in dem Durchschnitt noch die Porosqua-
der gezeichnet, mit Avelcher der später
zu erwähnende unterirdische Gang über-
deckt ist.

Unter den Stylobatplatten des stei-
nernen Proskenion befinden sich einige
Eckstücke, welche sich, wie Figur 49

zeigt, mit jenen zu vorspringenden Paraskenien zusammensetzen lassen. Die
Axweite der Säulen, cleren Zahl freilich unbekannt ist, betrug I,54m> mre Stand-
plätze sind durch Kreise von 0,36m Durchmesser bezeichnet. Die Säulen selbst
müssen einen etwas grösseren Durchmesser gehabt haben, weil die Stylobatbreite
o,S7m beträgt. Dass sie dorisch waren und einen Triglyphenfries trugen, geht
aus dem Grössenunterschiede zwischen den Eck-Intercolumnien und den übrigen
hervor. In dem Grundriss des ganzen Theaters (Fig. 46) sind keine Paraskenien
gezeichnet, weil weder ihre Grösse noch ihr Abstand von der Mitte genau be-
kannt ist. Diese Paraskenien und das Proskenion müssen zerstört gewesen sein,
bevor die römische Wand errichtet wurde.

4-. 94

Figur 49. Paraskenion. Ergänzter Grundriss.

An beiden Enden des Proskenion liegen je zwei aus dem Felsen gehauene
Rampen, welche zum Dache des Proskenion und zum Episkenion hinaufführten.
Die beiden Rampen der südlichen Seite sind noch in einem guten Zustande und
zeigen glatte schräge Ebenen ohne Trittstufen. Die neben der Parodos liegende
entspricht in ihrer Breite dem Proskenion und ist unten etwa 1,80, oben 2,40m
breit. Neben ihr befindet sich eine schmalere Rampe von etwa 1,30 Breite, auf
welcher man zum oberen Skenensaal gelangen konnte. Die erstere Rampenart
ist zuerst in Epidauros gefunden und daher längst bekannt; aber auch von der
letzteren ist im epiclaurischen Theater durch neuere Ausgrabungen ein Rest zu
 
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