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Dörpfeld, Wilhelm; Reisch, Emil
Das griechische Theater: Beiträge zur Geschichte des Dionysos-Theaters in Athen und anderer griechischer Theater — Athen, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.5442#0294

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2. 0U|JLE).7).

2/9

sehen wie die dramatischen Sieger der dionysischen Spiele auszeichnet. Eine
ähnliche Gegenüberstellung scheint in dem Epigramm des Hedylos (auf den Flö-
tenspieler Theon) vorzuliegen, Athen. IV, 176 c (Preger, Inscript. metr. 43), wo
wohl (mit Bergk) zu lesen ist: jj.tu.wv v.-^v bvp.iXrpiv yßpiq. Damit darf man das
späte Epigramm auf die Mime Basilla in Aquileia (CIG. 6750, Kaibel Epigramm.
609) vergleichen : Sii^av 9<i)vi]saaav sv an,v)vaiat Xa6oüaa Travcoiv;« äpsirj« sv jj.si'jj.oi«, sita
X^poiat itoXXäy.i« sv Oujj.sXai«.

Mit besonderer Vorliebe wird das Adjectiv Quu.sXiy.ö« von den nicht dra-
matischen musischen Künstlern gesagt, vgl. Isidor. Origg. XVIII. 47 : thymeli-
ct autem erant mitsici scenici, qui in organis et lyris et citharis praecinebant et
dich thymelici, quod olim in orcliestra stantes cantabant supra pulpitum, quod
thymele vocabatur. Schon im IV. Jahrhundert werden die OußsXixoi äyövs« den
skenischen entgegengesetzt, vgl. Stratonikos bei Athen. VIII, 359 b: yujj.viy.oui; es
ctywvai; StaTtSeTwtjav 'HXsToi, KcptvSioi Ss 6uij.sXiy.ou?, 'Aöqvaici Se ay.vjvtxou«. Und der
Zuruf Ouy.sXtxäv t'öt jj.ctx.ap cpiXofpovw? et« spiv (Fragm. adesp. lyr. 107, p. 723 Bergk),
der ix xwv xaXoujj.svwv AsXtpixwv (Choeroboscus ed. Hoerschelmann, in Studemund,
Anecdota p. 84) entlehnt ist, gilt offenbar einem Teilnehmer des musischen Py-
thien - Wettkampfes.

Der äywv laouuGtc« öujj.sXixo«, der im III. Jahrhundert v. Chr. an den Museen
von Thespiai neugeordnet wurde, steht den epischen Dichtern, den Auloden
und Auleten offen (CIGS. 1735), und ebenso wird der Agon der apollinischen
Ptoia in Akraiphia, der nur musische, keine skenischen Agone umfasst (CIGS.
4H7), als Öujj.sXixo« bezeichnet (CIGS. 4137). Vitruv V, 7, 2 berichtet, dass von
den Skenikern die Thymeliker geschieden würden, quod. . . suas per orchestram
praestant actiones. Die Akten der Saecularspiele vom Jahre 17 v. Chr. (Ephem.
epigr. VIII, 225 f.) erwähnen [ludos]graecos tliymelicos in theatro Pomp ei h. III,
graecos asticos (das sind dramatische Spiele) in theatro, quod est in circo Fla-
mmio, und eine Inschrift von Aphrodisias aus neronischer Zeit (CIG. 1820) be-
lobt eine Festgeberin, sv ts toi« 6utj.sXiy.oT« xal cxy)v.xoi« äywaiv 1% TrpuTsüov-a sv ty]
A-fffa äy.poajj.aTo: aür/jv i:pwTü)« äyayoüaav.

Eine noch weitere Bedeutung scheint das Wort öujj.sXvj in einigen Wendungen
anzunehmen, in denen man es am liebsten im allgemeinen Sinne von «Spielplatz»
fassen möchte, so wenn es in einem Epigramm auf die Muse Thaleia (Anth.
Pal. IX, S°5) heisst: spya äs cwtöv oü/ octi'wv öujj.sXyiti tpiXoxpoTdtXoiaiv aGupw, oder
Wenn Alkiphron (II, 3, p. 240 Bergl.) den Menander sagen lässt: Bpajj.aToupystv u
Katvbv tat« ixr^iaiq Gujj.sXai«. Freilich kann hier sowohl wie in den Worten des
späten Epigramms, mit denen Alkibiades den Eupolis höhnt, ß.airtei« |j.' ev 6u-
^Xvj'mV, eyw Ss as y.üjj.jKji. tcovtou (Schob Arist. III, 444), auch schon an die späte
Verwendung des Wortes im Sinne von «Bühne 2 gedacht Averden.

Während nämlich 0ujj.e'Xy) und 9ujj.sXtxö« bis in die letzte Zeit des Griechentums
*ür die Bezeichnung des Orchestra - Altars und der an ihr abgehaltenen musischen
Aufführungen üblich bleibt, findet sich daneben seit der Kaiserzeit Qujj.sXy) auch
 
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