DIE GESPONS JESU KLAGET
IHREN HERZENBRAND
PATER FRIEDRICH SPEE
Gleich früh, wann sich entzündet
Der silberweiße Tag,
Und uns die Sonn’ verkündet,
Was Nachts verborgen lag,
Die Lieb in meinem Herzen
Ein Flämmlein stecket an,
Das brinnt gleich einer Kerze
So niemand löschen kann,
Wann schon ich’s schlag in Winde
Gen Ost und Norden brauß,
Doch Ruh noch Rast ich finde,
Läßt nie sich blasen aus.
O weh der Qual und Peine!
Wo soll mich wenden hin?
Den ganzen Tag ich weine,
Weil stets in Schmerzen bin,
Wann wieder dann entflogen
Der Tag zur Nacht hinein
Und sich gar tief gebogen
Die Sonn und Sonnenschein,
Das Flämmlein, so mich quälet
Noch bleibt in voller Glut,
All Stund, so viel man zählet,
Mich’s je noch brennen thut.
;185
IHREN HERZENBRAND
PATER FRIEDRICH SPEE
Gleich früh, wann sich entzündet
Der silberweiße Tag,
Und uns die Sonn’ verkündet,
Was Nachts verborgen lag,
Die Lieb in meinem Herzen
Ein Flämmlein stecket an,
Das brinnt gleich einer Kerze
So niemand löschen kann,
Wann schon ich’s schlag in Winde
Gen Ost und Norden brauß,
Doch Ruh noch Rast ich finde,
Läßt nie sich blasen aus.
O weh der Qual und Peine!
Wo soll mich wenden hin?
Den ganzen Tag ich weine,
Weil stets in Schmerzen bin,
Wann wieder dann entflogen
Der Tag zur Nacht hinein
Und sich gar tief gebogen
Die Sonn und Sonnenschein,
Das Flämmlein, so mich quälet
Noch bleibt in voller Glut,
All Stund, so viel man zählet,
Mich’s je noch brennen thut.
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