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Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur — 3.1921/​1922

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Cohen, Walter: Düsseldorfer Bildnismalerei der Vergangenheit
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https://doi.org/10.11588/diglit.44743#0241

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ALFRED RETHEL UND SEINE DÜSSELDORFER STUDIENGENOSSEN (1835) / U. VON RÜSTIGE

DÜSSELDORFER
BILDNISMALEREI DER
VERGANGEN HEIT

WALTER COHEN
Es ist »das andere Düsseldorf«, das im Januar 1922 eine vom Kunst#
verein und den städtischen Kunstsammlungen zu Düsseldorf veran#
staltete Bildnis#Ausstellung zeigte. Die schnell vergessene Veranstal#
tung des Jahres 1918 »Ältere Düsseldorfer Landschaftsmalerei« hatte in der
gleichen Linie gelegen. Dieses andere Düsseldorf ist auch für die Kunst#
forschung Neuland, daher sind Entdeckerfreuden nicht selten. Daß es mit
Schwierigkeiten verbunden ist, eine Landkarte dieser terra incognita zu ent#
werfen, ist den üblichen Entdeckerleiden zuzurechnen.
Man macht es sich seit der Deutschen Jahrhundertausstellung von 1906
etwas leicht damit, indem man alles wahrhafte Leben in der deutschen
Kunst abseits der Akademien sich entwickeln läßt. In der Praxis ist solche
Auffassung für die kleineren Städte, für die Peripherie, zutreffend. Aber sie
versagt für die wirklichen »Kunststädte«. In Düsseldorf gab es eine Zeit,
die Ära des als Organisator gar nicht hoch genug einzuschätzenden Wil#
heim von Schadow, da die mit Lehrkräften wie Schirmer und K. F. Sohn
ausgestattete Kunstakademie in der Tat führend war, nicht nur nach außen
hin, sondern auch durch ihre Bedeutung nach innen. Feuerbachs Lamenta#
tionen in seinem Vermächtnis werden durch seine eigenen Aufzeichnungen
in den »Briefen an seine Mutter«, vielmehr aber noch durch seine eigenen

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