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Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur — 3.1921/​1922

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Cohen, Walter: Düsseldorfer Bildnismalerei der Vergangenheit
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https://doi.org/10.11588/diglit.44743#0244

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ken, zu denen die seiner Gattin und seiner Kinder zu rechnen sind (damals
in Elberfeld, jetzt in Godesberg, Sammlung Jordan) in keiner Weise die
Einwirkungen des französischen Klassizismus. Rein malerisch genommen
stehen seine durch männlichen Ernst und Treue gegenüber der Natur aus*
gezeichneten Bildnisse denen von J. L. David eigentlich näher als den mehr
gefälligen Gerards. Schon die Deutsche Jahrhundert* Ausstellung hatte Kolbe


FRAU HEUBES (1818) E. MENGELBERG

die ihm in der rheinischen Kunstgeschichte zukommende Stellung wieder#
gegeben, doch war es damals unterlassen worden, auf seinen frühverstorbe#
nen von der Kunstgeschichte überhaupt nicht gekannten Sohn Etienne
Maria Kolbe (geb. zu Paris 1806, gest. zu Düsseldorf 1835) hinzuweisen.
Dieser Künstler aus deutsch#französischem Blute — der Vater hatte in Paris
die schöne Therese Planchon aus Aix, geheiratet — hat malerisch Verfeinertes
geleistet und in den vier mir einzig von ihm bekannten Bildnissen der Aus#
Stellung, von denen zwei den etwas mürrisch und bitter dreinblickenden
älteren Kolbe darstellten, den Ausblick auf eine neue der norddeutschen
(Hamburg!) verwandte Blüte der Bildnismalerei in Düsseldorf eröffnet, der
sein jäher Tod als Neunundzwanzigjähriger ein vorzeitiges Ende bereitete.

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