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Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur — 3.1921/​1922

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Cohen, Walter: Düsseldorfer Bildnismalerei der Vergangenheit
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https://doi.org/10.11588/diglit.44743#0246

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Schule, der so viele wirklich bedeutende Talente angehörten, wird die zeit#
genössische Kritik das Ihre getan haben, Entwicklungsmöglichkeiten ab#
zuschnüren und in erfolganbeterischer Manier gerade das zu bestärken, was
in Düsseldorf den Tod aller wahren Kunst bedeutete, das flach Erzählende,
Ausgewalzte und Rührende.
In den fünfziger Jahren sind die wichtigsten Namen Emanuel Leutze und

DIE TOCHTER DES KÜNSTLERS / H. C. KOLBE


Ludwig Knaus. Beide waren bekanntlich durch Geschichts# und Sittenbild
berühmt geworden, und doch besteht kein Zweifel, daß Werke wie der
»Rittmeister« von Leutze und die köstlichen weiblichen Bildnisse des jün#
geren Meisters in der Düsseldorfer städtischen Galerie vor dem »Übergang
Washingtons über den Delaware« (Leutze) und »Durchlaucht auf Reisen«
(Knaus) bei weitem den Vorzug verdienen. Auch Hasenclever, ein höchst
problematischer Künstler, den man früher voreilig als »Humoristen« ab#
stempelte, hat in einer Reihe von kleineren Bildnissen wahre Kabinettstücke
guter Malerei und intimer Charakterisierungskunst geschaffen. Dem stehen
dann freilich monströse Geschmacklosigkeiten gegenüber wie das große
Selbstbildnis der früheren Galerie Ravene und das mehrfach gemalte lebens#
große Bild des romantisch mit Barett, Lockenzier und Samtjacke auf#
gemachten Zwerges, des durch Stilleben und Landschaften bekannten

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