J. W. Preyer. Ein Brüchiges, Unentschieden#Schwankendes kommt damals
in die Düsseldorfer Malerei, eine Erscheinung, die sich auch bei den gleich*
zeitigen Landschaftern, z. B. dem hochbegabten Scheuren bemerkbar macht.
Aber fast tragisch wirkt solcher Zwiespalt, wenn er Formen annimmt wie
bei Ferdinand Fagerlin, einem Schweden, der nach vortefflicher Ausbildung
in Stockholm 1853 nach der damals bei den Skandinaviern in größter Gunst
stehenden rheinischen Kunststadt kam und ein Jahr später das scheinbar so
anspruchslose und doch malerisch so fein balancierte Bildnis seines Lands#
mannes, des Malers Bengt Nordenberg, malte. Fagerlin? Ist das nicht der#
selbe, der durch »holländische« Genrebilder berühmt wurde, dessen »ab#
gewiesener Freier« und »Der Besuch bei den Großeltern« das Entzücken
älterer Ausstellungsbesucher bildeten? Diese Düsseldorfer Malertragödie —
oder schriebe man besser Komödie? — ist leider keineswegs vereinzelt.
Benjamin Vautier, dem — es gehört Mut dazu — Fr. Lübbecke in dieser
Zeitschrift freundliche Zeilen gewidmet hat, enthüllt als Bildnismaler alle
liebenswürdigen Seiten seines Wesens. Als Maler ist er von allen Düssel#
dorfern seiner Zeit der am wenigsten materielle. Wo seine malerische Technik
233
in die Düsseldorfer Malerei, eine Erscheinung, die sich auch bei den gleich*
zeitigen Landschaftern, z. B. dem hochbegabten Scheuren bemerkbar macht.
Aber fast tragisch wirkt solcher Zwiespalt, wenn er Formen annimmt wie
bei Ferdinand Fagerlin, einem Schweden, der nach vortefflicher Ausbildung
in Stockholm 1853 nach der damals bei den Skandinaviern in größter Gunst
stehenden rheinischen Kunststadt kam und ein Jahr später das scheinbar so
anspruchslose und doch malerisch so fein balancierte Bildnis seines Lands#
mannes, des Malers Bengt Nordenberg, malte. Fagerlin? Ist das nicht der#
selbe, der durch »holländische« Genrebilder berühmt wurde, dessen »ab#
gewiesener Freier« und »Der Besuch bei den Großeltern« das Entzücken
älterer Ausstellungsbesucher bildeten? Diese Düsseldorfer Malertragödie —
oder schriebe man besser Komödie? — ist leider keineswegs vereinzelt.
Benjamin Vautier, dem — es gehört Mut dazu — Fr. Lübbecke in dieser
Zeitschrift freundliche Zeilen gewidmet hat, enthüllt als Bildnismaler alle
liebenswürdigen Seiten seines Wesens. Als Maler ist er von allen Düssel#
dorfern seiner Zeit der am wenigsten materielle. Wo seine malerische Technik
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