DOI Heft:
Fünfter Haupt Titul: Vom Königreich Spanien
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.53677#0041
Vom Königreich Spanien- Z9
»dergleichen zu gestatten, nachdem besagte Krone, durch einen.mit dem Kayser von
»Marokko geschloffenen Traktat, sich Verbunds demselben Präsente zu machen und
»solche Maaren zuzuführen, welche Eontrebande sind; über dieses selbiger Traktat un-
»ler andern im Munde führet, daß der König von Dänemark verspricht, alle Mau»
»ren , die sich aus den spanisch ober andern Häfen ans seine Schiffe flüchten könten,
»obne Nanzion zu überlicsern- So bald Se. Caiholische Majestät von diesen Vcr»
»abredungen benachrichtiget worden ; so liefen sie dem Ministerio von Covpmbagen
»zu vernehmen geben, daß Sie sich dadurch würden gezwungen sehen, allen Handel
»und Gemeinschaft der Däne» mit ihren llnterthanen zn verbieten; daß sie aber doch
»solches mit so vielem Glimpf thun wollen, daß dem ungeachtet das gute Vernehmen
»zwischen beiden Höfen bestehen, und der Dänische Minister zu Madrid bleiben ton»
»te, in der festen Hofnung, es würde diese Erklärung die gewünschte gute Wirkung
»nach sich ziehen , stat deren selbige aber vielmehr das gerade Wiederspiel nach sich
»gezogen hat. Der DänischeHof machte sich der guten Gesinnungen Sr. Catdolischen
»Majestät in keine Wege zu Nutze. Er rief seinen allhier befindlichen Minister,
»durch einen eigends abgeferligten Courier, weg; so daß der König bey diesen llmstan«
»den nicht umhin kan , den Schluß bekannt zu machen und zur Vollstreckung bringen
»zu lassen , den er gefaßt hat und alles Ernstes zu verordnen , daß aller Handel mit
»Dänemark untersagt seyn und bleiben, die mit Dänemark geschloffenen FreunezchastS
»und sonstige Traktaten aufgehoben, und als wenn sie niemals geschloffen gewesen,an»
»gesehen werden sollen re. Diese königliche Verordnung ward auch sogleich zur Voll»
streckung gebracht und ein Dänisches Schiff, welches eben bey Anlaugung dieses De-
krets zu Barcellona in dasigen Hafen mit Stockfischen beladen, einlauffen wolte, ward
zwar nicht coufisciret, weil es von der ergangenen königlichen Verordnung vor sei»
nem Auslauffen keine Wissenschaft haben können , muste aber sogleich wieder unter
Segel gehen, und seine Ladung anderswo an den Mann zu bringen suchen. Unten
werden wir die darauf ergangene königliche Dänische Verordnung, in welcher aller
Handel mit Spanien verboten ward, anführen , und diese hat zu Madrid noch erst
eine rechte Verbitterung gewürket- Es erhellete dieses bey der Gelegenheit, da der
französische Minister, Herzog von Duras, einige Vergleichsvorschlage zum Vorschein
brachte, wie etwa diese Streitigkeiten auseinander zu setzen seyn mochten. Denn der
spanische Staatssekretär, Marquis de la Ensenada, verwarf alle dieselbe ohne das ge-
ringste Bedenken, und ließ sich noch dabey vernehmen, daß man zu Madrid eine ge-
raume Zeit der hochmülhiqen Erklärung des Dänischen Hofes , die er wegen Aufhe-
bung des Handels mit Spanien gethan, eingedenk seyn würde. Wenn indessen biess
Zwistigkeiten nichts weiters als das Verbots» des beiderseitigen Kaushandels nach sich
riehen, so werden sie so auf sich beruhen, bis die Hitze verrauchet und also die Gemu»
ther zum Vergleich lenksamer gemacht worden. ,
Der aus diesen Emschliesungen herfur leuchtende Zorn gegen die Afrikaner brei- Gibraltar'
tete sich auch gegen die Besatzung der Festung Gibraltar aus, als welche durch ver-
schiedcne königliche Befehle von Zeit zu Zeit gar eng cingeschloffen wiro, west jre mit hloquirt»
den Feinden Spaniens eine Gemeinschaft unterhält- Die Pest, welche gar öfters m
Afrika graßiret, giebt dazu einen andern Vorwand, und als selbige verwichenen Som-
mer abermals auf dasigen Küsten zu wüten an fing : so wurden gar einige spanische
Truppen in die Nähe dieser Festung gesendet, welche eine Linie formiren und also die
Gemeinschaft derselben mit dem ftst.n Land völlig abschneiden musten. Diese Anstal-
ten beschwercten zwar die Englische Besatzung nicht wenig; konten aber dennoch auch
den Spaniern nicht verdacht werden, weil nicht zu läugncn ist, daß die Besatzung, die
ihre Miste Nothwendigkeiten aus Wim herholet, mehr Gemeinschaft mir diesen Leu-
»dergleichen zu gestatten, nachdem besagte Krone, durch einen.mit dem Kayser von
»Marokko geschloffenen Traktat, sich Verbunds demselben Präsente zu machen und
»solche Maaren zuzuführen, welche Eontrebande sind; über dieses selbiger Traktat un-
»ler andern im Munde führet, daß der König von Dänemark verspricht, alle Mau»
»ren , die sich aus den spanisch ober andern Häfen ans seine Schiffe flüchten könten,
»obne Nanzion zu überlicsern- So bald Se. Caiholische Majestät von diesen Vcr»
»abredungen benachrichtiget worden ; so liefen sie dem Ministerio von Covpmbagen
»zu vernehmen geben, daß Sie sich dadurch würden gezwungen sehen, allen Handel
»und Gemeinschaft der Däne» mit ihren llnterthanen zn verbieten; daß sie aber doch
»solches mit so vielem Glimpf thun wollen, daß dem ungeachtet das gute Vernehmen
»zwischen beiden Höfen bestehen, und der Dänische Minister zu Madrid bleiben ton»
»te, in der festen Hofnung, es würde diese Erklärung die gewünschte gute Wirkung
»nach sich ziehen , stat deren selbige aber vielmehr das gerade Wiederspiel nach sich
»gezogen hat. Der DänischeHof machte sich der guten Gesinnungen Sr. Catdolischen
»Majestät in keine Wege zu Nutze. Er rief seinen allhier befindlichen Minister,
»durch einen eigends abgeferligten Courier, weg; so daß der König bey diesen llmstan«
»den nicht umhin kan , den Schluß bekannt zu machen und zur Vollstreckung bringen
»zu lassen , den er gefaßt hat und alles Ernstes zu verordnen , daß aller Handel mit
»Dänemark untersagt seyn und bleiben, die mit Dänemark geschloffenen FreunezchastS
»und sonstige Traktaten aufgehoben, und als wenn sie niemals geschloffen gewesen,an»
»gesehen werden sollen re. Diese königliche Verordnung ward auch sogleich zur Voll»
streckung gebracht und ein Dänisches Schiff, welches eben bey Anlaugung dieses De-
krets zu Barcellona in dasigen Hafen mit Stockfischen beladen, einlauffen wolte, ward
zwar nicht coufisciret, weil es von der ergangenen königlichen Verordnung vor sei»
nem Auslauffen keine Wissenschaft haben können , muste aber sogleich wieder unter
Segel gehen, und seine Ladung anderswo an den Mann zu bringen suchen. Unten
werden wir die darauf ergangene königliche Dänische Verordnung, in welcher aller
Handel mit Spanien verboten ward, anführen , und diese hat zu Madrid noch erst
eine rechte Verbitterung gewürket- Es erhellete dieses bey der Gelegenheit, da der
französische Minister, Herzog von Duras, einige Vergleichsvorschlage zum Vorschein
brachte, wie etwa diese Streitigkeiten auseinander zu setzen seyn mochten. Denn der
spanische Staatssekretär, Marquis de la Ensenada, verwarf alle dieselbe ohne das ge-
ringste Bedenken, und ließ sich noch dabey vernehmen, daß man zu Madrid eine ge-
raume Zeit der hochmülhiqen Erklärung des Dänischen Hofes , die er wegen Aufhe-
bung des Handels mit Spanien gethan, eingedenk seyn würde. Wenn indessen biess
Zwistigkeiten nichts weiters als das Verbots» des beiderseitigen Kaushandels nach sich
riehen, so werden sie so auf sich beruhen, bis die Hitze verrauchet und also die Gemu»
ther zum Vergleich lenksamer gemacht worden. ,
Der aus diesen Emschliesungen herfur leuchtende Zorn gegen die Afrikaner brei- Gibraltar'
tete sich auch gegen die Besatzung der Festung Gibraltar aus, als welche durch ver-
schiedcne königliche Befehle von Zeit zu Zeit gar eng cingeschloffen wiro, west jre mit hloquirt»
den Feinden Spaniens eine Gemeinschaft unterhält- Die Pest, welche gar öfters m
Afrika graßiret, giebt dazu einen andern Vorwand, und als selbige verwichenen Som-
mer abermals auf dasigen Küsten zu wüten an fing : so wurden gar einige spanische
Truppen in die Nähe dieser Festung gesendet, welche eine Linie formiren und also die
Gemeinschaft derselben mit dem ftst.n Land völlig abschneiden musten. Diese Anstal-
ten beschwercten zwar die Englische Besatzung nicht wenig; konten aber dennoch auch
den Spaniern nicht verdacht werden, weil nicht zu läugncn ist, daß die Besatzung, die
ihre Miste Nothwendigkeiten aus Wim herholet, mehr Gemeinschaft mir diesen Leu-