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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1753/​1754; 1757/​1758-1760

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Neunter Haupt Titul: Von dem Königreich Pohlen und andern Europäischen Republicken
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https://doi.org/10.11588/diglit.53677#0080

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78 Neunter Haupttitul.
»drn Easerneu von Dünkirchen gegraben, hätte man keinen andern Endzweck achabe,
«als die Stadt von den Unreinigkeiten zu säubern, welche die Luft anfucken, und den
«Einwohnern so beschwerlich fielen, als di« Besatzung: Man hatte also Nicht geglaubt,
«daß eine so unschuldige Vorsicht jemals Gelegenheit zu einiger Beschwehrung hätte g«,
«den können : dennoch aber, um den Seemächten eine augenscheinliche Probe von
«der Gewissenhaftigkeit darzulegen , in welcher Ge-Allerchristlichste Majestät jederzeit
«die Lracialen beobachten und sich augel«q«n seyn lassen würden, alles dass nige auS
«dem Wege zu raumen , was denselben die geringste Bcsorglichkcit machen könke: so
»hätten Allerhöchst Dieselben Befehl gegeben, nicht nur besagte Arbeiten «inzusteilen,
«sondern liessen auch hiemit Ihrs Hochmögenden ein,n Abriß von der Stadt Dün-
»kirchen miltheilen , damit sie selbst von dem Zustand der Sachen zu nrtheilen in den
»Stand gesetzt wurden. » So glatt nun diese Worte waren, so wenig lhaicn sie
der Sache selbst «in Gnugen; denn man hatte schon zu London, sowohl als im Haag,
versicherte Nachrichten, daß vermittelst dieser Werke das Baßin von Dünkirchen er- -
wettert und so bequem gemacht werde, um die Schiffe einznnehmen, als vamalen, da
der Hafen bestauben Man fertigte also aufs neue «inen Courier nach Paris ab, um
di« wiederholten Vorstellungen der Seemächten an den Französis.Hofzu überbringen.
Hierauf wurden der General Major von Eornabe von Seiten Hollands, und zwey
Englische eommissaritn zugrlassen, die Werker zu Dünkirchen selbst zu besichtigen: al-
lein mau wolle ihnen nicht mehr zeigen , als sie sehen sollen ; daher war auch ihr
Bericht mehr «in Grund zu neuer Unruh«, al« daß man daran« Ursache finden können,
alle Brsorglichkeitschwinden zu lassen- Indessen ist eö einige Zeithervou dieser Sache
mied«!' stille geworden, äusser baß man dann und wann die Hofnung gemacht, daß sie
zum Vergnügen der Seemächten würde beygeiegt werden.
Dähnische Der Königlich Dänische Gesandte im Haag brachte im verwichenen Oktober ei«
Horveruu- neu Anforderung skines Hofes von i;ioo°. Gulden vor d« Generalsraaten, welche
gen an die die Republik dem Dänischen Hofe, noch seitdem Utrechter Frieden, schuldiggebiebew
Republick- Die Antwort auf diesen bey gegenwärtigen Zeiten hdchftbeschwerlichrn Antrag gieng
dahin, daß Ihro Hochmögenve nicht ermangeln wollen , deshalb an die Provinzen
zu schreiben, denen diese Bezahlung obliege. Ob nun dieses geschehen , und Dänr«
mark bezahlt worden, solches können wir, aus Abgang fernerer Nachrichten, nicht
sagen- , .
Preussen Se. Königliche Majestät von Preussen haben vor gut befunden, die Interessen
mindert vir dir rhemals von den Fürsten von Oßfnesland aufgenommenen Capitalirn ZU verrin-
Jntecefftii gern. Hierüber bcschwerelen sich viele Personen in Holland bei, Ihro Hochmögenden,
von Ost« und diese sandten ihrem zu Bersin befindlichen Minister Befehl, Sr. Preußischen
fiitsland Majestät deswegen Vorstellungen »Uthun; welch« aber das Schicksal aller Vvrstel-
' lungen gegen einmal genommene Schluff« diese- Monarchen gehabt haben, daß si«
nemlich vergebens gewesen; indem 8«, Majestät nichts daran ändern zu können er-
klärten; vvrs erst«, weil Sie ein Feudal, und folglich ganz besonderer Nachfolger in
dem Furstenlhum Ostsnesland seyn, und sich also nicht verbunden achteten, das jeni-
ge sich gefallen zu lassen , was der letztere Fürst versprochen; ZweytenS weil Se.Prru.
fische Majestät durch Vas eigen« Erempel per Engelländer und der Generalstaaten in
dergleichen Fällen dahin befugt waren, und daß also drittens Sie sich versichert hiel-
ien , daß alle Interessenten sich diese Anordnung gar wohl gefallen lassen könnten, als
welche mcht gemäßigter seyn konnte; Zumal da ihre eigene Unterthanen sich genölhigt
gesehen hatten, viel härter« Bedingungen anzunehmrn, vrrmöa der in Engelland so,
wohl
 
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