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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1753/​1754; 1757/​1758-1760

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Dreyzehnter Haupt Titul: Von Americanischen Geschichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.53677#0094

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Dreyzehntee Haupt Titul.
verfüget halten, in jeden Platz ein« Compagnie Soldaten rur Besatzung in le-
sen.
In Neu Schottland, besonders dec neuen Hauptstadt dieser Colonie Halifax, hat
sich das gute Vernehmen dec beiden Nationen durch «inen gewaltigen Brand offenba-
ret , den die Englischen Blätter ungeschcm den Franzosen Schuld geben; denn durch
deren Anhänger, sagen sie, sei) in einem Grhölz« Feuer angeleget worden , welches,
bey einem frische» Südwind, sich in kurzer Zeit bis gegen das Meer ausgebrei-
m, al!« auf dieser Seit« gestandene Relranchem«nt« in Asche verwandelt, und das
HauS des Capitains Garn« ergriffen, welches, nebst allem darin aufbehaltene« Se-
gel und Thauwrrk und andern See Munitionen und Zimmerholz dr>. Gewalt dersel-
ben zum Raube geworden.
Ungeachtet dieser heimlichen Feindseligkeiten gedeihet die Stadl Lüneburg, wel-
che von den Eolonisten aus Leutschland und dec Schweitz angelegt wird, und auch
in Neu Schotland gelegen ist, zusehends. ES sind, vermög« der im verwichenen
September zu London eingegangcnen Bericht«, beriirs i-«o Hauser, - Kirchen, und
verschieden« öffentlich« Gebäude würklich zu Stand grbrachi; und man Hal Ursache
sich von dem Fleiß der Einwohner und ihrer anzulegenden Handlung Hofnung zu
machen, daß sie in wenig Jahren zu einer Bewunderns würdigen Grösse und Voll-
kommenheit gelangen werde.
Die Holländer haben äusser ihren «urinan iscb-n V«rdricßtichr«<kn , welche noch
nicht aus dem Grund« gekodrn sind, nun auch ihre Noch M!t den Spanischen Ku,
stenbewahrern, welche fast öffentliche Feindseligkeiten gegen ihre Sch.-ffe ausüben.
Wir haben zwar oben gehöret , daß dir Admiralität von Amsterdam ein Kriegsschiff,
zur Bedeckung in selbige Meer« zu senden beschlossen: allein es ist sehr zu zweifeln,
daß dieser Daum von einem Hiebs fallen werde. So lange nichtein neuer krvmp oder
Ruyter mit ,c>biS 4" Holländischen Schiffen diel« Seen durchfähret, und die Flag-
ge der vereinigten Provinzen fürchterlich macht, so werden Ihr» Hochmögende be-
ständig tR praeäicamenco pstssouir bleiben müsse«.
Das prächtige Spital der Spanier zu Mexico, daran si« über -o Jahr ge,
bauet haben, und das mehr als 600000 PiastreS gekostet hat, ist nunmehr völlig
fertig, dem heiligen Ignatius von Lajola geweihet, uns zu dem Ende gestiftet, baß
Witwen und Waysen der Spanier darin verxflegt werden sollen. Das Inwendige
enthält ;oo Zimmer, für die Wuwen und Wahlen, einen grossen Garren, 4 Klöster,
«ine besonder« Capelle, «ine öffentliche Kirche und Zimmer für die Kapellane, die Auf-
seher und Bedienten. Die Drcne des Gebäudes brst-het aus -so franzdsi chen Ru-
then, di« Länge aus iS,, und die ganze Einfassung brgr ist 1445» französische Ru-
then. Der König von Spanien hat es nunuicrr unter » inen unmittelbaren Schutz
genommen, und von der Gerichtbarkeir aller andern rribunale befreiet. Diese Stif.
tung zeiget gewisiich eben so lebhaft von dem Clffer der Spanier etwas gut.s zu er-
richten, als von ihrem Reichlhum und besonders ihrer wohlgeordneten Lüde, we von
sich selbst anfängt, und nicht dasMlge Fremden in den Mund stecket, das den Jh,
rigen abgebet.

Bier,
 
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