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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1753/​1754; 1757/​1758-1760

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Neunter Haupttitul: Von dem Königreich Pohlen und andern Europäischen Republicken
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https://doi.org/10.11588/diglit.53677#0205

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Von dem Königreich Pohlen und andern Curopäif. Republicken. 107
und Schlesien erstrittm haben. Ihr Königlicher Herr Vater hat sie daher auchzuG;-
nerallieukenanten seiner Truppen ernennet und ihnen, zu fernerer Aufmunterung ih-
rer Heldentriebe, die Erlaubuiß ertheilet, dem künftigen Feldzug bey der Russisch Kay-
serlichen Armee beyzuwohnen-
Aus keiner der übrigen Europäischen Republicken finden wir etwas snzumerken, Non Genua
als au; Genua und den vereinigten Niederlanden. Jene geriethe im verwichenen und »orsica.
Herbst in einige Besorgniß wegen Eorsica. SM der Englische Admiral OSbourne in
selbigen Gegenden zum Vorschein kam: so ließ es, al; würde er zu Gun-
sten der korsischen Rebellen etwas unternehmen. Diese mochten sich solches auch
einbilden, und wagten es, St. Pellegcins zu belagern; auch einen Abgeordneten an
den Admiral zu schicken, und demselben zu solchem Antern-Hmen Vorschläge zu thun.
Allein ihre Belagerung lief schlecht ab; sie wurden mit ziemlichem Verlust weqge.
schlagen, und der Admiral fand ihre Vorschläge so auSschweiffend, daß er den De-
putirten wieder ans Land schickte und mit seinen Kriegsschiffen Vie Cüste von Socsica
verließ. Sie hielten darauf eine Geueralversamlung zu Ostria; cs kau aber auch
da nichts sonderliches zu Staude- Endlich wendeten sie sich an den kvmmendanlen
der Französischen Truppen aus der Insul und meinten die Französische Freundschaft
sey ihnen doch di; beste. Sie übersandten ihm auch würklich den Aussatz ihrer Vor-
schläge, wie sie meinten, daß ihre Sachen am besten einzurichten ftyn. Allein dieser
bekam sie nicht so bald zu Gesichte, als er die Deputaten der sie gebracht hatte,
wieder nach Hause gehen hieß, weil alles darauf hinaus lief, nicht mehr unter Ge-
nuesischer Herrschaft zu stehen; welche politische pecirio principii ihm denn ganz un-
erträglich siel.
In den vereinigten Niederlanden herrschet dar einmal festgesetzte N-utralitätS-mg»
System noch beständig fort, ungeachtet eS nicht an Bemühungen g fehlt hat, die
Republick von demselben adzuziehen. Die Freundschaftlichen Äusserungen der Kap--,
serl. und Französischen Minister haben noch immer d e Oberhand behalten; so daß
die Genrralstaaten auch nicht im mindesten geneigt schienen, etwas diesen Mächten
unangenehmes zu beschließen. Diese hingegen thnn auch alles ihre Freundschaft zu
unterhalten, und den Unterthanen der RcpMick die VMHeile der Neutralstät recht
sinnlich zu machen. Die Kayftrin Königin Hub den auf die Gelder der Hollä.der
in Ostfrietland gelegten Sequester wieder auf, und der Französisch- Gesandte er-
klärte in Namen seiner Königs, daß obgleich der Bericht des Französischen Freiherr-
ters ganz anders laute, als der von dem kommendanten des Holländischen Kriegs-
schiffes : Se. Majestät dennoch genehm gehalten hatten, dem Bericht eine! OfficierS,
der die Ehre habe der Republick zu dienen, mehr Glauben zuzustellen al» dem Frei-
beuter, und also sich damit befriedigen, und das Verfahren de« Holländischen Kriegs-
schiffes genehmigen wollen; wodurch also die vor einem halben Jahre aus der ---keil
Seite erwehnte Sache zum Ende kam. Eben so angenehm war es auch Jhro Hoch,
mögenden; als der K. K.Herr Gesandte im Haag, in Sachen der aus d-m Fürsten«
thum OstftieSland haftenden Holländischen Capitalien, erklärte, daß Jhro Kayftrl.
König!. Majestät die wückliche Befehle erlassen hätten , dis Interessen von diesen
Capitalien und deren Auszahlung, wie auch überhaupt diese ganze Angelegenheit zum
Vergnügen von Jhro Hochmogenden zu reguliren.
Dey solchen Umständen und sowohl vor als nach diesen Erklärungen schien ei ,
fast eme vergebliche Mühe zu ftyn, welche der Englische G sandte Obnst York an-Memorial
wendete, um den General Staaten andere Gedanken einzustößen. Indessen feierte^» Cngulchen
«doch nicht, solcher rubewürken, und übergab unter andern denselben ein weit-^bsannen,
O r läuffiges Ostende und
 
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