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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1753/​1754; 1757/​1758-1760

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Dritter Haupttitul: Von Churfürsten, Fürsten und Ständen des Heil. Röm. Reichs
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https://doi.org/10.11588/diglit.53677#0286

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Von Mecklen-
burg und
Pommern,

wie auch
Münster.

sr- Dritter Hsupttltus.
ken. Mein der Erfolg scheinet zu zeigen, daß man sich in der Rechnung betrogen.
Die Prinz Soubisische Armee behauptete nicht nur die Grafschaft Hanau, sondern
verstärkte sich auch in selbiger vermassen, daß sie gegen die Mitte der Julius wie-
der aufbrechen und ausr neue den Marsch gegen Hessen antreteu konte; wie dann
den r zten Julius da» Hauptquartier bereit« zu Lasse! stund-
Die Grafschaft Hanau ward bey diesem beständigen feindlichen Besatz nicht we-
Mw Mitgenommen- Sie muste schwere Contributionen bezahlen und starke Lieferun-
gen wun, und wenn sie meinte mit einer fertig zu seyn; so geschah eine neue An-
forderung, deren verschiedene durch Hausarrest der Herren Regierungsräthe, durch
Einlegung der Soldaten so gar in ihre Schlafzimmer, durch Acretirungen ihrer Per-
sonen auf der Regierung selbst beygetrieben wurden; just so, wie wir vorhin von
Dresden und Leipzig Preußischer Sei» gehört haben- B'h dem Aufbruch der Ar-
mee nach Hessen ward sie nichts erleichtert. Es blieb Französische Besatzung m Ha-
nau undandieSteüe der abmarschirten; sollten anderem Französischem Sold stehen-
den Truppen einrücken; so daß also fast kein Flecken in Teutschland übrig ist, der
nicht die Beschwerlichkeiten dieses Landverderblichen Krieges, entweder in wurk.
kicher Gegenwart eines Feindes oder mit Durchzügen der Kriegsmannschaften em-
pfunden hätte.
Lauten die Klagen aus Hessen und Hanau betrübt; so kan wohl kein Ver«
ttünstiger eine Freude empfinden, wenn man die Mecklenburger und Pommeraner
ihre Umstände beschreiben höret- Die Contributionen wurden den erstem, welche
gewiß nicht das reichste Volk in Teutschland ausmachen, mit dritihalb Millionen
auigelegt und nur endlich, auf erbärmliches Wehklagen bey Sr. Mas. von Preussen
selbst, um etliche .00 tausend erleichtert- Die Recruten und Pferde Lieferungen, die
man ihnen auferleget, sind in den Berichten von dannen, als ganz unmöglich zu
leisten vorgestellet worden, kurz unser Raum würde nicht hinlänglich seyn »wenn
wir alles zu diesem Punet gehöriges aus den verschiedenen Landern, welche der
Krieg gedrücket, beybringen wollten- Eben so lautet es itzo aus dem Schwedischen
Pommern. Die Klagen,, hieß es noch kürzlich, über die wancherley Arten per Er-
Pressungen und Gewalthätigkeitcn der Preussen sind aus allen Dlstricten fast allge-
mein ; und im Münstecischen war man der Hannoveraner so "^rdrnsig / baß man
sich ihrer gar in der Hanvtstadt durch eine allgemeine MasMe zu M
te; welches verzweiffelte Vorhaben aber noch m Zeiten entdeckt und zu gross m Gluck
des Landes verhütet worden. Einige Nachrichten gaben die Airetirung des Chur
Cvllnisch Mi'insterischen Präsidenten und Domherrn von Spregei, al« eine Veran-
lassung; andere als eine Folge dieser Wut an- Noch zur Zeit sind die Nachrichten
die davon zu unserer Wissenschaft gekommen nicht vollständig genug, daß wir alle
Umstände anführen könnten- Soviel aber erhellet allezeit, wie bart die Last der
Kriegsbeschwerden die Volker drücke, und welch ein Nothstand durch diesen kurzen
Krieg schon über das gröste Lheil von Teutschland ausgebrettet worden- Wehe de-
nen, welche als die Quellen dieses Jammers für dem allsehenden GOtt erscheinen
und sich mit dem Blute so vieler Menschen befleckt seinem Gerichte dereinst werden
darstellen müssen- ... . ....
In den Sächsischen Fürstenthumern Ernestimscher Lrme hat man bisher ziem-
lich Ruhe gehabt: allein nunmehr, da sich der Krieg Sachsin wieder nähert, hat
man auch daselbst wieder die Parlhien des General Dombasle bis m Thüringen
streiften sehen. Indessen hat der Tod in verschiedenen Theilen dieser Fürstenhäuser

Von den
Sächsischen
Fürstenthu-
Vers demM- betrübte Veränderungen gemacht- ZuHildbülgbausen starb die verwittibteHerzogin
 
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