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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1753/​1754; 1757/​1758-1760

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Zweyter Haupttitul: Von dem Reichstage zu Regensburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.53677#0413

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Von drm Reichstag zu Regensburg. 77
Zrv-ytens in folqssdek ßhurbraunschweigischer Ministerialücte.
G ist den i;ten diese« gewesen, al« der Kayseri. CommißwnscanzleydirectoH
von Woüenberg, sich oey dem Frecher--» von tzemmingen eiMsunden, und Na.
men« de» Kayserl. Herrn Prineipalcommiffarii, aurgeüchtet. »Daß, weil m denen
»von gedachler Gesandschaft seit einiger Zeit hier rum Vorschem gekommenen SchM"
»ken anstößige und dem Kayserlichen Refpecte entgegen laufende Autdrucke enthal.
»ten, Se. K-chserl- Maj Dero Primipalcommißion befohlen hatten, mir Mdigcr
»da« roinmercium aufjUhcdcn. Se- Fürsil. Gnaden wünschten mdeffen d.e um-
»stände bald so beschaffen zu sehen, um die gedachte Gesandschaft bald w.ever oey
»sich bedienen zu können.» Der Herr von Gemmingen hak hierauf geantwortet--
»Daß der Kayser seine WMcapitulaLion vielfältig gebrochen und die Kauftrin Zro,
»nlgin Sr. König!. Großbritannischen Majestät Lande mehr al« telnditch bed^oett,
»solche« habe nicht ander«, a!« geschehen, dem Public» vorge!egl wecden, l
»E«sey nicht zu bewundern, daß der Kayserl. Hof auch diesen Schritt dcnM-gen
«Unanständigkeiten hinzusüge, welche er sich gegen Se- Kv-iigl. Majestät tu SVM-
»den kommen lassen. Höchstdeneuftlben wäre indessen an der Fortsetzung di-ftr- <om«
»me-cii nicht mehr gelegen, al« e« dem Kayserl. Hofe fty i-nd e« könne Mro ganz
»gleichgültig seyn, wenn derselbe e« auflundigte.» Bcym Abtchlednehmen Hut vieler
Minister, weil der von Wellenberg ohne Rückantwort geblieben, noch vmzugesugl,
»Daß da« Kayserl. Ministerium dem Kayser sehr übel rathe: und da e« Kn H»
»Ursache habe, die Verletzung der Allianz nut Sr. Großbritannychen Majestät
»zu bereuen; so würde e« wohl selbst die König!. Gesandschaft noch suchen muffen.»
Auch die Gachsen Weunarische Vormimdtsache ist zu wichtig, al« daß wir sie Sachsen-Wey
mit Stillschweigen übergehen tönten. Es ist bekannt, und au« unserm vorigen c-.- mansche Vor
sichtlich, wie sich Kayserl. Majestät in dieser Sache und in Absicht auf dat Heciog. mundschask.
liche Testament hcrauk gelassen habe». Nach selbige» allerhöchsten Acufferungen fache,
blieb e« eine Zeitlang darin stille; endlich aber ward etwa im verwichenen November
ru Regentdurg eine Schrift bekannt gemacht, in welcher da« in dieser Sache den
zsten Aug. '7? 8. ergangenen ReichLhoftathrconclusum in verschiedenen Punkten an.
gefochten, und dir Gültigkeitkert de« Herzoglichen Testament« behauptet ward. Auf
dem Reichktag selbst erdicit der Herr Graf von Bunau noch IM verwichenen Der.
von der v-rwiktidten Frau Herzogin, und dem H^rrn H^ogen von
in Vormundschaft über den jungen Prinzen, eine Vollmacht, prasentttte s-lbme auch
gewöhnlicher Maßen bey dem Chur>MavnjffchtnDtrectono. Diese« aber v.lwcigerte
die Annahme; so daß der Legakionssekletair sie auf den Tisch legte, und davon ging;
welcher Umstände wegen also der Herr von Bünau die Nonfication »6 -ec!-, unter,
ließ- Bald darauf, nämlich den r rslen Dec. erfolgte aber mal« in dieser Sache ein
Schluß de« Kayserl. Rstchshosrath«, nach wrlchem der verwittibten Frau HerMM
und Dero Herrn Daker«, de« Herrn Herzogen zu Braunschweig, Wvlfenbuttkl, Ver-
la, gm nicht statt fände, und mir Verwerfung derer von sämtlichen Fürstlichen
Agnaten sowohl, als auch von den Lanvstänven, gemachten Einwendungen, er lediglich
hey vorig Kayserlicher Verordnung sein nochmalige« Bewenden haben solle; vah;n'
gegen da« von dem König in Dohlen und Caurfmllen von Sachsen schrillsich geleiste-
te Vormundschaft! che Angrlöbniß, gestalten Sachen nach, angenommen, und derselbe
vor Dieses mol, ohne alle Lonstque.'!«, au« Kayler! Obermundschairticher und Obnst.
lehvherrlicher Macht uns Gewalt, von wirklicher EDerleistrna dispensiret ward;
wob'y jedoch, da derselbe in der Meinung stanv, al« ob bey serEhmlrme wegen Lei-
ßung der Vsrüiundschaftlichen Prästandvrum eine besondere Demtivn hergetracht.
 
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