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Die Gartenkunst — 12.1910

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Encke, Fritz; Hoemann, Reinhold: Der Bremer Friedhofswettbewerb
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Arntz, Wilhelm: Italienische Renaissance-Gärten, [3]: Florentiner Villen
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https://doi.org/10.11588/diglit.22776#0065

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XII, 4

DIE GARTENKUNST.

57

Wettbewerb Friedhof Bremen-Osterholz: Vogelperspektive zu dem Entwurf des Prof. Fr. Ostendorf, Karlsruhe (III. Preis).

Entwicklung der Friedhofsgestaltung nehmen, konnte liehe, architektonische Gliederungen übergingen und
der Wettbewerb eine Fülle brauchbarer und beherzigens- auch darin immer großzügiger wurden, so auch im
werter Anregungen bieten. Er legt Zeugnis davon ab, Garten. Hier zwang auch die wachsende Ausdehnung
daß wir in der Frage der Friedhofsgestaltung auf dem der Anlagen zur Aufnahme stärkerer, körperlicherer
rechten Wege sind. Glicderungsclemente und diese entwickelten sich im-

mer mehr ins Große, Massige. Schließlich arbeitete
man nur noch mit großen Gebäuden, mächtigen
Italienische Renaissance-Gärten. Terrassen, großen Laubkörpern, Laubmassen, ausge-

Von Wilhelm Arntz. dehnten Brunnen und andern Wasserwerken (die Kas-

II. Florentiner Villen. kaden treten erst in Frascati auf), gewaltigen Treppen-

(Schluß.) anlagen und großen Wiesenflächen.

In Petraia treten zum ersten Male die großen Bäume Diese Wandlung offenbart sich in den Boboli-

imeigentlichenGarten auf, während sie
inCastello noch ebenso wie indenfrü-
heren Anlagen daraus verbannt sind.
Man wußte noch nichts mit ihnen an-
zufangen, sie waren zu wild und un-
geschlacht für die auf zierliche,
flächige Ornamentik gerichtete Früh-
renaissance, schienen vielleicht als
aus dem Walde stammend nicht zu
Menschen, Blumen, Häusern und
Marmorwerken zu passen, besonders
bei dem immerhin bescheidenen Um-
fang der damaligen Gärten. Aber
schon zu Anfang des 16. Jahrhunderts
brach der Hang zum Großen, Ge-
waltigen durch. Wie in der Archi-
tektur die Fülle feinster Ornamente Wettbewerb Friedhof Bremen-Osterholz: Schaubild (Kapelle) zum Entwurt
verschwand, die Flächen in körper- Ostendorf (III. Preis).
 
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