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Nässelt Weltgeschichte.

enthalt weder eine trockene Zusammenstellung blosser That-
sachen, noch weniger aber viel Räsonnement, in der Darle-
gung eigener Ansichten bestehend, vielmehr ist der Inhalt
reich genug, um das Lesen zu belohnen, und die Erzählung
hinlänglich interessant, um dazu zu ermuntern. Ref. kann
versichern , dass gebildete Mädchen und auch jüngere wiss-
begierige Knaben das Buch mit sehr grossem Interesse gelesen
und viele Thatsachen daraus gelernt haben, ja dass einige das-
selbe nach der Beendigung nochmals zu lesen verlangten. Ein
Hauptvorzug besteht ferner darin, dass man dasselbe der Ju-
gend dreist in die Hände geben kann, ohne befürchten zu
müssen, dass sie irgend Anstoss finde, eine Rücksicht, wel-
che dem Schriftsteller für Mädchen und unerwachsene Knaben
nicht genug empsohlen werden kann, und doch selten strenge
im Auge behalten wird. Es ist daher sehr zu wünschen, dass
dieses verhülmiismälsig nicht kostbare Buch statt so mancher
saden Mährchenbücher von Eltern gekaust werden möge, wel-
che ihren Kindern gern eine angenehme Lectüre verschasfen
wollen , denn diese ist auf allen Fall zugleich nützlich.
In dieser Anzeige liegt wohl schon der Grund, warum
wir uns auf eine nähere inhaltsanzeige nicht einlassen. Bei
einer neuen Auslage wird der Verf. schon selbst einiges ver-
bessern, und dann wünscht Ref. zugleich, dass er sein kurz
dargelegtes geologisches System lieber weglassen, und sich
des Bekenntnisses nicht schämen möge, dass wir aller bisheri-
gen Bemühungen ungeachtet die Geschichte der Bildung und
der Veränderungen auch nur der Oberfläche unseres Erdballes
noch nicht einmal mit einiger Wahrscheinlichkeit kennen.
Auch wird er wohl thun, die von ihm kurz mitgetheilten
Beweise für das hohd'^Alter der Indier und ihrer frühen Gul-
tur blos als die Meinung einiger Gelehrten darzustellen, wel-
che übrigens noch sehr grossen und wohlbegründeten Zweifeln
unterliegt. Hoffentlich werden dann auch die zwar höchst
selten bedeutenden, aber doch zugleich nicht wenigen Druck-
fehler vermieden, denn eben die Jugendschriften müssen in
jeder Hinsicht rein sevn. Eine dem zweiten Bande beige-
fügte Zeittafel der hauptsächlichsten Begebenheiten in chrono-
logischer Ordnung, wie sie in dem Buche vorgetragen sind,
dient zum Orientiren und auch zur Wiederholung.
Das zweite Werk ist eigentlich ein kurzer compendiari-
scher Auszug aus dem greiseren, bestimmt als Leitsaden beim
Vortrage nach jenem, und zur Wiederholung benutzt zu wer-
den, in dieser Hinsicht ist Ref. anderer Meinung als der Vf.
Kompendien sind gewiss für Knabenschulen und Gymnasien
 
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