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N. 46.

1828.

Heidelberger

Jahrbücher der Literatur.
Paränesen von Fr. Tr. Friedemann.
(BeicAünyT)
An Berührungs- und Anknüpfungspunkten wird es ohnea
hin hei der Behandlung der (Rassischen Schriftsteller des Ai*
terthums nicht fehlen , so dals das in den dem Religionsunter-
richt eigens gewidmeten Stunden Gelehrte hier stets in Erin-
nerung gebracht werde, und der religiöse Sinn des Jünglings
stete Nahrung gewinne. „Niemand, sagt unser Verf. S. l50)
dürfte in seinen Studien so leichte Anknüpfungs- und unum-
gängliche Berührungspunkte mit theologischer Wissenschaft
linden, als der Fhilolog, Nichts mit dem Zwecke des prakti-
schen Predigers so nahe zusammenfallen, als die nicht blos
wissenschaftliche , sondern auch sittlich religiöse Tendenz des
öffentlichen Lehramtes in Gymnasien." Dafs der Unterricht
aber dann nicht blos an die Moral sich halten , sondern auch
die wesentlichsten Punkte der christlichen Glaubenslehre um-
fassen müsse , wird wohl nicht besonders noch bemerkt zu
werden brauchen. WTs die Preussische Regierung in dieser
Hinsicht gethan hat, dafs sie nÜmlich den Schulamtscandidaten
neben der Erwerbung der erforderlichen philologischen Kennt-
nisse auch Kenntnisse in den Hauptfächern der Theologie zur
Pflicht und zur Bedingung ihrer Aufnahme gemacht hat, kann
nur mit lebhaftem Dank erkannt werden , und wenn man in
andern Ländern nur Theologen zum Lehramt an Gymnasien
zulassen will, so wird diese Verfügung nur dann als gerecht-
fertigt erscheinen, wenn man neben dem vorhergegangenen
theologischen Examen dann auch ein Examen rigorosum in
den philologischen Wissenschaften fordert , und nur nach
strenger Prüfung, die von dem Grad ihrer Kenntnisse hin-
reichend überzeugt bat, sie unter dieCandidaten des Lehramts
aufnimmt. Dafs an gar manchen Orten der re]igiös*christliche
Unterricht nicht mehr die Bedeutung und dadurch auch den
Einflufs auf die sittliche Bildung des Jünglings hat) den ef
XXI. Jahrg. 7. Helt< 46
 
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