N. 70,
H eidet berge r
Jahrbücher der Literatur,
A. Peters über das Studium der AJathematik
auf Gymnasien.
Der letzte Mangel des Gymnasialunterrichts, den Herr
Peters zu rügen weifs, ist:
Der Unterricht beachtet nicht genug die Be-
rührungspunkte, welche die Mathematik mit
andern Lehrgegenständen hat.
Es wird hier ein Punkt zur Sprache gebracht, ^er nach deg
Rec.AnsichtingarzuweiterBeziehungsteht, oder, wennmani
will , in so enger , dafs diese sich von selbst versteht, nämlich
wie die Idee zum Wort, was daher einer näheren Betrach-
tung ganz üherhohen seyn könnte. Sind Beziehungen denk-
bar , welche die Mathematik zu andern Lehrgegenständen hat ^
so müfsten es nach unserer Ansicht ganz andere und nähere
seyn. Der einzige Unterrichtsgegenstand, dessen Verhältnis
zur Mathematik hier hervorgeböhen wird , ist die Sprache,
Wir theilen die Hauptsache mit den Worten des Verl, zum
eigenen Urthei] der Leser mit: Der mathematische StyL
heilst es, ist ein eigenthütnlicber, rein verstandegmäfsigerj
und fordert hohe Bestimmtheit, Deutlichkeit und Klarheit,',
schmucklose Anschaulichkeit, Reinheit und Kürze. Die ma-
thematische Wortsprache strebt der mathematischen'Zeichen-
spräche als ihrem Vorhilde nach. ln dieser unbefangenen Lä-
konik, die dennoch nichts zu ergänzen übrig läfst, liegt iü:
den Kenner ein eigentümlicher Reiz, weil sich in ihr dre
Kraft, der Ernst, die Ruhe und Sichet heit der Wissenschaft g
überhaupt ihr Charakter, abprägt. Nach dieser Richtung das
Sprachvermögen des Schülers bilden zu helfen ^ Kürze, Be-
stimmtheit und Klarheit des Ausdrucks zu befördern , liegt
dem Lehrer der Mathematik oh, und er kann in dieser Rück-
sicht als praktischer Schulmann viel wirken. Es versteht stUl
doch wohLvon seihst, dafs de? Lehrer der Mathematik einer
XX f. Jaitrg. ii. Hfdt. 70
H eidet berge r
Jahrbücher der Literatur,
A. Peters über das Studium der AJathematik
auf Gymnasien.
Der letzte Mangel des Gymnasialunterrichts, den Herr
Peters zu rügen weifs, ist:
Der Unterricht beachtet nicht genug die Be-
rührungspunkte, welche die Mathematik mit
andern Lehrgegenständen hat.
Es wird hier ein Punkt zur Sprache gebracht, ^er nach deg
Rec.AnsichtingarzuweiterBeziehungsteht, oder, wennmani
will , in so enger , dafs diese sich von selbst versteht, nämlich
wie die Idee zum Wort, was daher einer näheren Betrach-
tung ganz üherhohen seyn könnte. Sind Beziehungen denk-
bar , welche die Mathematik zu andern Lehrgegenständen hat ^
so müfsten es nach unserer Ansicht ganz andere und nähere
seyn. Der einzige Unterrichtsgegenstand, dessen Verhältnis
zur Mathematik hier hervorgeböhen wird , ist die Sprache,
Wir theilen die Hauptsache mit den Worten des Verl, zum
eigenen Urthei] der Leser mit: Der mathematische StyL
heilst es, ist ein eigenthütnlicber, rein verstandegmäfsigerj
und fordert hohe Bestimmtheit, Deutlichkeit und Klarheit,',
schmucklose Anschaulichkeit, Reinheit und Kürze. Die ma-
thematische Wortsprache strebt der mathematischen'Zeichen-
spräche als ihrem Vorhilde nach. ln dieser unbefangenen Lä-
konik, die dennoch nichts zu ergänzen übrig läfst, liegt iü:
den Kenner ein eigentümlicher Reiz, weil sich in ihr dre
Kraft, der Ernst, die Ruhe und Sichet heit der Wissenschaft g
überhaupt ihr Charakter, abprägt. Nach dieser Richtung das
Sprachvermögen des Schülers bilden zu helfen ^ Kürze, Be-
stimmtheit und Klarheit des Ausdrucks zu befördern , liegt
dem Lehrer der Mathematik oh, und er kann in dieser Rück-
sicht als praktischer Schulmann viel wirken. Es versteht stUl
doch wohLvon seihst, dafs de? Lehrer der Mathematik einer
XX f. Jaitrg. ii. Hfdt. 70