DOI Heft:
N. 78
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.34622#0617
N. 78.
Heidelberger
Jahrbücher der Literatur.
Platonis Tim aus ed, A. Lindau.
(BejcAiwyf.)
Eben so wenig können wir dem in allen Stöcken beistim-
men, was Hr. L. in der Appendix H. zu p. 38. hgg. bemerkt,
namentlich wenn er aus p. 40. B. aut eine axendrehende Be-
wegung der Planeten schliefst, die Plato doch augenscheinlich
als etn -r^uTte xara ag< <^g'vg<v den Fixsternen vothehalten
hat, während er von den andern sagt: i-M 3g T^sire^gv^ xa< T-Aa*
( i. e. nai auT^v, wie z. B. 1 baedo p. 79. C.
und oit ) g^ovra, za^MTg^ tv Tt7; 7r^o<?5gv g^^5^, n^T ezg7s<a ygyovg,
i. e. zai*d TM Tc7; -r^Jcr^sv ihnen also nur die Bewegung
vorwärts zugesteht , die sich dann, wie Hr. L. in der Vor-
rede richtig gesehen hat, durch das Einwirken der alleshe-
herrschenden Bewegung des Fixsternhimmels in die gewun-
dene gA;^ verändert. Dais übrigens Hr. L. hier auch das Grie-
chische nicht verstanden hat, mag seine eigene Uehersetzung
lehren: „Illae vero versionem et errorem, id quod ante dictum
est, sunt nactae. <* Wie viel besser Ficinus: ,^quae vero
vaga sunt et mutabili ratione labuntur, ita deinceps, ut supra
diximus, disposita sunt," obwohl er übersetzt: als ob
xüva geschrieben wäre. Nicht minder hat Hr. L. die Stelle
]p. 39. D. mtfsverstanden: "yg TiAgo? Ti'Ascv sv*
rauTo'v -rA^^e7 rcrg, orctv MTaytüi^ Ttuv OMTtJ Tg^cHruv TM a'AA^Aa
erg^M-^g\'rM TM^-^ zgtpaA^v Tte Tcü TaJroJ zai /ovrc; ava^gT^!)**
5g\TM nJy-.Aru I d. b. das grofse Jahr (über welches Hr. L. richtig auf
Davis, ad Cic. N. D. H. 20. und Vofa ad Virgil. Ecl. IV. 5.
verweist ) ist dann zu Ende, wenn die Umlaufszeiten aller acht
Bahnen alle zusammen, also nicht etwa die einiger einzelnen,
sondern alle im Verhältnifse zu allen betrachtet, ihr Ende er-
reicht haben, was dann nach dem Standpunkte des sich selbst
stets gleichen Fixsternbimmels benrtheilt werden mufs, d. b.
Wenn die Planeten wieder alle eine solche Stellung erreicht
XXI. Jahrg. i2. Beit. 78
Heidelberger
Jahrbücher der Literatur.
Platonis Tim aus ed, A. Lindau.
(BejcAiwyf.)
Eben so wenig können wir dem in allen Stöcken beistim-
men, was Hr. L. in der Appendix H. zu p. 38. hgg. bemerkt,
namentlich wenn er aus p. 40. B. aut eine axendrehende Be-
wegung der Planeten schliefst, die Plato doch augenscheinlich
als etn -r^uTte xara ag< <^g'vg<v den Fixsternen vothehalten
hat, während er von den andern sagt: i-M 3g T^sire^gv^ xa< T-Aa*
( i. e. nai auT^v, wie z. B. 1 baedo p. 79. C.
und oit ) g^ovra, za^MTg^ tv Tt7; 7r^o<?5gv g^^5^, n^T ezg7s<a ygyovg,
i. e. zai*d TM Tc7; -r^Jcr^sv ihnen also nur die Bewegung
vorwärts zugesteht , die sich dann, wie Hr. L. in der Vor-
rede richtig gesehen hat, durch das Einwirken der alleshe-
herrschenden Bewegung des Fixsternhimmels in die gewun-
dene gA;^ verändert. Dais übrigens Hr. L. hier auch das Grie-
chische nicht verstanden hat, mag seine eigene Uehersetzung
lehren: „Illae vero versionem et errorem, id quod ante dictum
est, sunt nactae. <* Wie viel besser Ficinus: ,^quae vero
vaga sunt et mutabili ratione labuntur, ita deinceps, ut supra
diximus, disposita sunt," obwohl er übersetzt: als ob
xüva geschrieben wäre. Nicht minder hat Hr. L. die Stelle
]p. 39. D. mtfsverstanden: "yg TiAgo? Ti'Ascv sv*
rauTo'v -rA^^e7 rcrg, orctv MTaytüi^ Ttuv OMTtJ Tg^cHruv TM a'AA^Aa
erg^M-^g\'rM TM^-^ zgtpaA^v Tte Tcü TaJroJ zai /ovrc; ava^gT^!)**
5g\TM nJy-.Aru I d. b. das grofse Jahr (über welches Hr. L. richtig auf
Davis, ad Cic. N. D. H. 20. und Vofa ad Virgil. Ecl. IV. 5.
verweist ) ist dann zu Ende, wenn die Umlaufszeiten aller acht
Bahnen alle zusammen, also nicht etwa die einiger einzelnen,
sondern alle im Verhältnifse zu allen betrachtet, ihr Ende er-
reicht haben, was dann nach dem Standpunkte des sich selbst
stets gleichen Fixsternbimmels benrtheilt werden mufs, d. b.
Wenn die Planeten wieder alle eine solche Stellung erreicht
XXI. Jahrg. i2. Beit. 78