Heidelberger Jahrbücher der Literatur (21,2.1828)

N. 38.

Hei d e i h er ge r
Jahrbücher der Literatur.

Aucfores ciassici Latiui, cur. C. Zeli.
(Besrh/Mjfy.)
Dieser Charakter einer rthigen ttnd besonnenen Kritik
zeigt sich auch bei den übrigen Bänden dieser Sammlung,
und da der Herausgeber nicht blotse Abdrücke anderer A us-
gaben liefern wollte, so möchte es gerade für ihn sprechen,
dafs er nicht unbedingt Einer Ansicht, Einer Recensiou folgte,
sondern prüfend unter den verschiedenen Lesarten diejenige
aufnahm, die ihm nach seiner suhjectrven Ueberzeugung den
Vorzug zu verdienen schien. So z. B. I, 2 An. ist mit Recht
die Conjectur voC;!tafe;7: verworfen , das nur als matt und
schwach gegen noLpfafenr erscheinen kann , welches in der
Handschrift steht, und dem, der den Sinn der vorhergehenden
Worte richtig aufgefafst hat, auch durchaus keine Schwierig-
keiten darbieten wird. Aber I, 4 hätten wir die handschrift-
liche LesartyLnnm&üj, die freilich alle neueren Herausge-
berverändert, theils in yiJwüu&Mi, theils in lieber
hergestellt; in so fern nämlich in die bildliche Be-
ziehung auf den Sturm der Meereswogen aüsgedtrickt ist, so
konnte in yLn::n:&Hy die ähnliche Beziehung auf wilde, reis-
sende Ströme gegeben seyn. — In der schwieriger) und ver-
dorbenen Stelle am Anfang von I, 8- schlägt der Veif. vor,
nach rfmKo und vordLcemA ein Mt einzuschiebeu und den Nach-
satz nach zu beginnen. So wäre wenigstens tritt Leich-
tigkeit und ohne gewaltsamere Veränderung dem Sinn der
Stelle nachgeholfen, — I, t6. zu Anfang, würden wir lieber
interpungiren : docuisse cives suos dicitur , zJ quod ipse u. s.
w. Man setzt gewöhnlich das Comma nach EL — I, 4L *st
billig belassen: ^zzzzm—coeperrt, wie die Handschrift hat und
die von Ramshorn in der Latein. Grammat. §. 78. unteti an-
geführten Stellen rechtfertigen Die Conjectur coepzt erscheint
unnöthig. — II, 11. An. ist eine Conjectur von Moser aufge-
Etommen, aber eine solche, die bei der offenbaren Verdor-
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