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N. 67

1828.

Heidelberger
Jahrbücher der Literatur.

Dr Fr* Lücke Commentar über die Johannesbriefe
und deren alte Ausleger.
(BeseTzIn/i.)
Gewifs ist es auch S. 169. sehr gut, dafs hei 3, 12.
?c-j7rov^^ej^vSC. Ka/v, die nur wegen des mühsamen gelehrten
Anfauchens verzeihliche Vergleichungen neutestamentlicher
Stellen mit rahbinischen Träumereien zurückgewiesen werden.
Von den wenigsten unter diesen Vergleichungen bann auch nur
wahrscheinlich gemacht werden, dafs die Data schon in der
Zeit des Urchristenthums gangbar waren, wie hier die Erfin-
dung im Targum Jonathans, dafs Eva geschwängert von dem
Todesengel Samaöt den Kain, den Abel aber von Adam er-
zeugt, geboren habe. Was das Ghristenthum moralisch be-
trachtete als Geistesverwandtschaft entweder mit Gott oder
mit dem bösen Geist, das nahmen nur diejenige physikalisch,
welche, unaufmerksam auf die Wirkungen des Willens, Gutes
und Böses wie Naturproducte betrachten konnten.
Die Stelle 3, 19 — 21. von dem T^; n<2^3;a? ge-
hört wohl immer unter die schwierigsten, ungeachtet der Vf.
sie durch Prüfung der Erklärungen von AJorus und Nösselt
sehr sorgfältig behandelt. r<vtu<yxs;v bedeutet im ganzen Briefe
eine Tiefkenntnifs haben, oder zu haben meinen,
über Gott und göttliche Dinge. Die Zusammensez-
zung aber mit Mara giebt einem Wort öfters die Bedeutung
der Entgegensetzung, wie Koloss. 2, 18- in den Worten
B^a/3sug;v bedeutet einen Kampfpreis gehen,
einen dadurch zu etwas antreiben; durch die Zusammensez-
zung mit xaTH aber bekommt hier die Stelle die Bedeutung: die
Kolosser sollten sich nicht durch irgend einen Preis wider (!)
sich selbst, oder zu ihrem eigenen Nachtheil, be-
wegen lassen von einem solchen , der ihnen das Jüdische als
eine von Engeln gegebene Gottesdienstlichkeit empfehlen möge/
Auf ähnliche Weise scheint uns erklärt werden
XXI. Jabrg, ii. Heft.

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