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68.

1828.

H eidelberger
Jahrbücher der Literatur.
A. Peters über das Studium der Mathemalik
auf Gvmuasien.
(Fcr;j4tzMHg.)
Auch über England fällt der Verf. ein gleiches Urtheil,
wie über Teutscbland. Im Folgenden motivirt er nun sein
über unser Vaterland ausgesprochenes Urtheil dadurch, dafs
er bemerkt, dafs nicht wenige Einzelne mit hervorstechender
Anlage oder besonderer Zwecke wegen sich dem Studium der
Mathematik hingeben und das Aufblühen einer Bildungswis-
senschaft bezeugen, sondern dafs die Mehrzahl von reger
Theilnahme beseelt mit Erfolg für Geistesbildung und Beleh-
rung darin arbeitet. Dies ist aber bis jetzt noch nicht der
Fall, und wird leider noch so bald nicht in Wirklichkeit über-
gehen. Ree. glaubt, dafs hierin die Forderungen des Verf,
an die Jugend zu hoch gesteigert sind. Soll das Interesse für
die mathematische Bildungswissenschaft so herrlich aufblühen ,
so müssen vorher grofse Vorkehrungen in den Lehranstalten
und ihren Unterrichtsplanen gemacht werden, wozu es ern-
stere Anregungen, als die der frommen Wünsche der Schrift-
steller bedarf. Ein solches Bedürfnifs mufs nach unserer An-
sicht tiefer aus dem Leben hervorgehen, um Blüthen und
Früchte zu tragen. Es müfste sich eine neue Tendenz in der
Volksbildung überhaupt zeigen, um die Ansichten, wie sie
der Verf. zu hegen scheint, zu verwirklichen, was eine zu
grofse und kühne Hoffnung aeyn möchte. Es ist wahr, dafs
viele Männer, wenn auch nicht gerade die meisten, wie
der Verf. meint, die bereits die akademische Laufbahn ver-
!assen haben und in einen bestimmten Wirkungskreis einge.
treten sind, darüber klagen, dafs sie die Mathematik vernach-
lässigt haben, weil ihnen diese auf Schulen so vorgetragea
Wurde, dafs sie ihnen kein Interesse ablocken konnte; aber
diese Klage fällt entweder auf eigene Nachlässigkeit und Gleich-
gültigkeit zurück, oder auf schlechte Lehrer, und dies sind
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