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N. 3
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Klüber, das Münzwesen in Deutschland.
lassen. Gerechte Regierungen , die sich bewogen ge-
funden haben, Münzfehler nachzusehen, werden in ihrer
Weisheit, nach dem ruhmwürdigen Vorgänge Frie-
drichs II. und Josephs II., auch eine im abseitigen In-
teresse gedruckte Prüfung derselben nicht übel deuten,
die ein ungleich kleineres Publicum findet, als otfenkun
dig fehlerhafte Münze.
Die Einleitung schildert im Allgemeinen die Wich-
tigkeit des Gegenstandes, hierauf wird 8.20—85 der
jetzige Zustand des Münzwesens in Deutschland beschrie-
ben. S. 86 — 256 folgen die Motive zu dem 8. 25?—-2?0
mitgetheilten Entwürfe eines Münzvereines deutscher
Staaten, dem noch einige Bemerkungen als Anhang bei-
gefügt sind. Wir wollen auf die Gebrechen des derma-
ligen Zustandes nur einen Blick werfen, um den vorge-
schlagenen Heilmitteln desto mehr Aufmerksamkeit wid-
men zu können. Neben der Ungleichartigkeit der Schei-
demünzen, über welche uns derVerf. mehrere schätzbare
Nachrichten mittheilt (neue hildburghausische Sechs-
kreuzerstücke sind zu 29 A. 32 kr., koburgische zu 36fl.
46(4, kr., Grofsh. hessische zu 28 A., nassauischezu30A.,
koburgische Dreikreuzerstücke zu 4? fl. 4 j/g kr. auf die
köln. Mark fein geprägt, letztere also um 95Proc. schlech-
ter als Kopfstücke ), und die schon zu einer Art von klei-
nem Kriege zwischen mehreren Regierungen Anlals ge -
worden sind, ist besonders die Ueberschätzung der
Brabanter (Krön-) Thaler zu beklagen, weil sie zu
einer Abweichung vom 24 A. Fufse geführt hat. Da
Oesterreich und Preulsen das Kronengeld mit Recht
niedrig würdigten, so strömte es den kleineren deutschen
Staaten zu, welche, ohne Vereinigung, aufser Stand
waren, diese Fluth abzuhalten. Fast alle anderen groben
Sorten verschwanden. Bekanntlich ist der Kronthaler
nur 2 A. 38 '/2 kr. werth. Indem man ihn für 2 A. 42 kr.
annimmt, bezahlt man ihn um 2^^ Proc. zu hoch, ein
Unterschied, bei dem es ohne Zweifel sich verlohnt,
Conventionsgeld einzuschmelzen oder in andere Länder
zu versenden. Die Regierungen konnten bei diesen Um-
Klüber, das Münzwesen in Deutschland.
lassen. Gerechte Regierungen , die sich bewogen ge-
funden haben, Münzfehler nachzusehen, werden in ihrer
Weisheit, nach dem ruhmwürdigen Vorgänge Frie-
drichs II. und Josephs II., auch eine im abseitigen In-
teresse gedruckte Prüfung derselben nicht übel deuten,
die ein ungleich kleineres Publicum findet, als otfenkun
dig fehlerhafte Münze.
Die Einleitung schildert im Allgemeinen die Wich-
tigkeit des Gegenstandes, hierauf wird 8.20—85 der
jetzige Zustand des Münzwesens in Deutschland beschrie-
ben. S. 86 — 256 folgen die Motive zu dem 8. 25?—-2?0
mitgetheilten Entwürfe eines Münzvereines deutscher
Staaten, dem noch einige Bemerkungen als Anhang bei-
gefügt sind. Wir wollen auf die Gebrechen des derma-
ligen Zustandes nur einen Blick werfen, um den vorge-
schlagenen Heilmitteln desto mehr Aufmerksamkeit wid-
men zu können. Neben der Ungleichartigkeit der Schei-
demünzen, über welche uns derVerf. mehrere schätzbare
Nachrichten mittheilt (neue hildburghausische Sechs-
kreuzerstücke sind zu 29 A. 32 kr., koburgische zu 36fl.
46(4, kr., Grofsh. hessische zu 28 A., nassauischezu30A.,
koburgische Dreikreuzerstücke zu 4? fl. 4 j/g kr. auf die
köln. Mark fein geprägt, letztere also um 95Proc. schlech-
ter als Kopfstücke ), und die schon zu einer Art von klei-
nem Kriege zwischen mehreren Regierungen Anlals ge -
worden sind, ist besonders die Ueberschätzung der
Brabanter (Krön-) Thaler zu beklagen, weil sie zu
einer Abweichung vom 24 A. Fufse geführt hat. Da
Oesterreich und Preulsen das Kronengeld mit Recht
niedrig würdigten, so strömte es den kleineren deutschen
Staaten zu, welche, ohne Vereinigung, aufser Stand
waren, diese Fluth abzuhalten. Fast alle anderen groben
Sorten verschwanden. Bekanntlich ist der Kronthaler
nur 2 A. 38 '/2 kr. werth. Indem man ihn für 2 A. 42 kr.
annimmt, bezahlt man ihn um 2^^ Proc. zu hoch, ein
Unterschied, bei dem es ohne Zweifel sich verlohnt,
Conventionsgeld einzuschmelzen oder in andere Länder
zu versenden. Die Regierungen konnten bei diesen Um-