Schwab, die Ritterburgen der Schweiz.
MH
da besonders seit Erfindung des Schiefspulvers der Un-
terhalt und die Verteidigung der Burgen weit kostbarer
und schwieriger geworden war, gern an eine Stadt oder
Regierung selber diese Schlösser abtraten, welche dann
meistens zu Wohnungen für Beamte oder Vögte ver-
wendet wurden. Vergl. S. 22. Dafs nun in vorliegendem
Werke nicht alle die zahlreichen Burgen beschrieben
und dargestellt werden können, dafs nur auf die bedeu-
tenderen und einhufsreicheren Rücksicht genommen wer-
den mufste, leuchtet von selber ein. Von diesen ist eine
nicht geringe Anzahl in diesem ersten Bande beschrieben,
und einige derselben sind auch mit zwar kleineren, aber
wohlgeiungenen Abbildungen begleitet. Die topogra-
phische Anordnung ist verlassen, es war solches aus meh-
reren Rücksichten nicht thunlich, da man vielmehr mög-
lichste Mannichfaltigkeit in der Auswahl zu berücksich-
tigen hatte, so dafs jeder Freund der Schweiz etwas
darin ihm vorzugsweise Interessantes finden kann.
Den Anfang eröffnet die Habsburg im Aargau,
nebst einer Abbildung. Wir sehen noch Reste von drei
Gebäuden, worunter zwei noch wohlerhalteneThürme,
die in ihren acht Fufs dicken Mauern, von rohen und
behauenen Steinmassen aufgeführt, noch das Gepräge
eines hohen Alterthums an sich tragen. Auch dasUebrige
zeigt ganz den Geschmack des eilften Jahrhunderts, in
weiches die Erbauung der Burg fällt. Die Schicksale
des berühmten Geschlechts, das hier seinen Sitz hatte,
sind von Professor Münch in Löwen (soll wohl lreifsen
Lüttich) geschildert, die merkwürdige Ruine selber
in einem Anhang S. ff. von Pfarrer Lutz. Nun folgt
2) Neu-Habsburg am Waldstädtersee (Luzern), von
Dr. F. Karl Stadl in zu Zugt Diese Burg ist nicht
von den Grafen von Habsburg erbaut, sondern erst später
an dieselben gekommen, wie sie denn auch ein eignes
Wappen führt. Ein Thurm und einige Reste von Mauer-
werk sind die Ueberbleibset derselben, sie ragen auf
einer Insel hervor, die zwischen Luzern und Rüfsnacht,
von jedem dieser beiden Orte eine Stunde weit entfernt,
MH
da besonders seit Erfindung des Schiefspulvers der Un-
terhalt und die Verteidigung der Burgen weit kostbarer
und schwieriger geworden war, gern an eine Stadt oder
Regierung selber diese Schlösser abtraten, welche dann
meistens zu Wohnungen für Beamte oder Vögte ver-
wendet wurden. Vergl. S. 22. Dafs nun in vorliegendem
Werke nicht alle die zahlreichen Burgen beschrieben
und dargestellt werden können, dafs nur auf die bedeu-
tenderen und einhufsreicheren Rücksicht genommen wer-
den mufste, leuchtet von selber ein. Von diesen ist eine
nicht geringe Anzahl in diesem ersten Bande beschrieben,
und einige derselben sind auch mit zwar kleineren, aber
wohlgeiungenen Abbildungen begleitet. Die topogra-
phische Anordnung ist verlassen, es war solches aus meh-
reren Rücksichten nicht thunlich, da man vielmehr mög-
lichste Mannichfaltigkeit in der Auswahl zu berücksich-
tigen hatte, so dafs jeder Freund der Schweiz etwas
darin ihm vorzugsweise Interessantes finden kann.
Den Anfang eröffnet die Habsburg im Aargau,
nebst einer Abbildung. Wir sehen noch Reste von drei
Gebäuden, worunter zwei noch wohlerhalteneThürme,
die in ihren acht Fufs dicken Mauern, von rohen und
behauenen Steinmassen aufgeführt, noch das Gepräge
eines hohen Alterthums an sich tragen. Auch dasUebrige
zeigt ganz den Geschmack des eilften Jahrhunderts, in
weiches die Erbauung der Burg fällt. Die Schicksale
des berühmten Geschlechts, das hier seinen Sitz hatte,
sind von Professor Münch in Löwen (soll wohl lreifsen
Lüttich) geschildert, die merkwürdige Ruine selber
in einem Anhang S. ff. von Pfarrer Lutz. Nun folgt
2) Neu-Habsburg am Waldstädtersee (Luzern), von
Dr. F. Karl Stadl in zu Zugt Diese Burg ist nicht
von den Grafen von Habsburg erbaut, sondern erst später
an dieselben gekommen, wie sie denn auch ein eignes
Wappen führt. Ein Thurm und einige Reste von Mauer-
werk sind die Ueberbleibset derselben, sie ragen auf
einer Insel hervor, die zwischen Luzern und Rüfsnacht,
von jedem dieser beiden Orte eine Stunde weit entfernt,