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Dorpats 25jährige Jubelfeier.

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Sammlungen. Dieser Hügel, auf welchem früher der
Dom stand, durch Krieg und Brand mit Ruinen und
Schutt überdeckt, wurde der zu restaurirenden Univer-
sität als Eigenthum übergeben, welche ihn theils be-
bauet, theils gegen Grundzins zu Bauplätzen und zur
Cultur veräufsert, theils in öffentliche Spaziergänge ver-
wandelt hat. Hier befindet sich 1) das Bibliothekge-
bäude, welches den wiederhergestellten Chor der ehe-
maligen Domkirche, 116 F. lang, 15 F. breit, und 60 F.
hoch in drei Stockwerke eingetheilt, begreift. Daß man
durch diese letztere Abtheilung das Schöne und Grofs-
artige der Anlage der Gew innung eines gröfseren Raumes
und der Bequemlichkeit der Heitzung aufgeopfert habe,
leuchtet von selbst ein. Der Dom ist nämlich im acht
gothischen Style erbauet, wie schon das Alter desselben
beweiset, indem er vom Bischof Herrn an dem Ersten
in den Jahren 1223 bis 1230 zu Ehren des h. Diony-
sius erbauet und 1598 zum letztenmale durch eine
Feuersbrunst zerstört wurde. Nach der Zeichnung auf
Taf. VI. zu schließen, ist er für einen so langen Zwi-
schenraum und solche zerstörende Schicksale noch zur
Bew underung gut erhalten, w elches man als ein Glück
betrachten mufs, insofern schon diemitgetheilten Maße
des jetzt benutzten Theiles hinlänglich beweisen, dafs
dieser für die jetzigen Bedürfnisse einer hinreichend
grofsen Universitätsbibliothek keineswegs genügt. Inzwi-
schen hat sich die Lehranstalt des allerhöchsten Schutzes
des Regenten in einem solchen Grade zu erfreuen, dafs
es wohl nur auf die Tliätigkeit der Behörden ankommt,
um auch dieses Institut einigen andern wahrhaft groß-
artigen gleich zu stellen. Ueber die allerdings zweck-
mäßige Einrichtung der Bibliothek und die Art der
Aufstellung ihrer literärirchen Schätze etwas zu sagen,
dürfte überflüssig scheinen; dagegen theiltRef. mit, daß
die Bibliothek im Ganzen 184 Handschriften, und dar-
unter 23 Arabische, aber nur 41,658 Bände außer meh -
reren Tausenden von Dissertationen besitzt, welches al-
 
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