Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
460

v. SchHeben Geographie und Atlas.

der gewöhnliche Spaziergang der Vornehmeren am
Abend, Ai Bra genannt, ist nicht erwähnt, vielleicht
weil er seinen Namen verändert hat. In allen solchen,
der Veränderung unterworfenen Dingen ist es aufseror-
dentlich schwer, richtige Angaben mitzutheiien. Wich-
tiger ist es indefs, dafs die höchst imposante Chiusa,
der Eintritt aus Italiens Fiachlande in die plötzlich sich
öffnenden gigantischen Felsen der Tyroler Voralpen,
wo man dicht vor der Oelfnung noch zweifeln mufs, ob
sich ein Durchgang darin befindet, keine Festung ist,
und, so weit Ref. genau gesehen zu haben glaubt,
auch nie eine war.
Hinsichtlich der jährlich vermehrten und stets ver-
besserten , gröfstentheils ausnehmend breiten und be-
quemen Kunststrafsen, welche die Verbindung zwischen
den ältern Kaiserlichen Erbstaaten und dem Venetianisch-
Lombardischen Königreiche stets mehr hersteilen und
erleichtern, liefsen sich noch verschiedene Zusätze und
Berichtigungen zu demjenigen mittheilen, was der Verf.
hierüber gegeben hat, allein Ref. fürchtet ermüdend zu
werden, vor allen Dingen aber mufs er bitten, die an-
gegebenen Verbesserungen nicht als einen Tadel zu be-
trachten , denn in einem oder einigen Jahren ist sicher
schon vieles von dem gegenwärtig Bestehenden wieder
geändert. So sucht man, um ganz in der Nähe stehen
zu bleiben, die hohen Mauern und tiefen Gräben um
Heilbronn jetzt vergebens, hier in Heidelberg selbst
aber existirt weder die Th. II. S. 330. angegebene Land-
bauschule, noch das Forstinstitut, dagegen eine medi-
cinische und chirurgische Klinik, und die in einem eige-
nen Gebäude befindliche Bibliothek ist in den letzteren
5 Jahren vielleicht um das Doppelte der Bändezahl ver-
mehrt. Auch die früheren fünf Facultäten der Univer-
sität sind jetzt auf vier reducirt.
Druck und Papier des vorliegenden Werkes sind im
Ganzen gut, jedoch wäre etwas gröfsereCorrectheit sehr
wünschenswerth gewesen, denn eine nicht ganz unbe-
deutende Menge von Druckfehlern sind so, dafs man
 
Annotationen