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https://doi.org/10.11588/diglit.7501#0039
INN EN-DEKORATION
?5
ENTWURF UND AUSFÜHRUNG HOF-
MÖBEL-FABRIK A. BEHUF. — MAINZ.
Toiletten-Zimmer in der Villa des Herrn Max Ibacli
— Barmen. Architekt Ernst Röting—Düsseldorf. *
oder eins ohne Posamenten. Je glatter die Möbel
und Vorhänge, je weniger Ecken und Winkel,
desto einfacher die Reinigung. Das Zimmermädchen
plädiert also für den modernen Stil, und mit ihm
die Hausfrau, die auf Sauberkeit sieht und doch
nicht jeden Tag Putztag halten mag. Und ich
fürchte, wenige Ihrer Kunden werden sich davon
überzeugen lassen, daß die Posamenten Staubfänger
seien und damit auch den Staub unschädlich machten,
indem sie ihn — festhalten. So könnte man auch
sagen, die Ecken in den Möbelschnitzereien, model-
lierten Bilderrahmen etc. hielten den Staub fest,
vielleicht auch die Fugen im Fußboden — und
diese einfache Tatsache hätten unsere Hygieniker
nicht bemerken sollen ?
Wir schaden uns selbst, wenn wir uns über
unsere Gegner täuschen. Und der Staub ist sicher
ein schlimmerer Feind der Posamenten, als die
Mode. Bei der »glatten« Einrichtung kann der
Staub jeden Tag leicht weggekehrt und weggewischt
werden; Vorhänge, Verzierungen, Posamenten er-
fordern eine umständliche Reinigung, die nur relativ
selten vorgenommen werden kann. Sie halten aber
selbst den Staub nicht fest, — das tut vielleicht
ein frischlackierter Schrank und auch der nur ein
paar Wochen lang — die Dekorationen und Posamente
erzeugen im Gegenteil durch das fortwährende
Abgehen kleinster Fäden selber Staub!
Wir müssen also damit rechnen, daß unsere
Posamenten in der gegenwärtigen Form von der
Wohnungshygiene und von der Mehrzahl der Ärzte
bekämpft werden. Meiner Ansicht nach gibt es
da nur einen Ausweg: Versuchen, durch Wechsel
des Materials oder der Herstellungsweise die Staub-
gefahr bei den Posamenten zu vermindern, vielleicht
ranz zu beseitigen. Bestimmte Vorschläge dieser
Art sollen vielleicht später einmal gemacht
werden. Für heute nur noch einige Bemerkungen
über das Verhältnis des modernen Stils zu den
Posamenten.
Warum vernachlässigen die modernen Innen-
architekten die Posamenten ? Ist es nur eine Mode,
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ENTWURF UND AUSFÜHRUNG HOF-
MÖBEL-FABRIK A. BEHUF. — MAINZ.
Toiletten-Zimmer in der Villa des Herrn Max Ibacli
— Barmen. Architekt Ernst Röting—Düsseldorf. *
oder eins ohne Posamenten. Je glatter die Möbel
und Vorhänge, je weniger Ecken und Winkel,
desto einfacher die Reinigung. Das Zimmermädchen
plädiert also für den modernen Stil, und mit ihm
die Hausfrau, die auf Sauberkeit sieht und doch
nicht jeden Tag Putztag halten mag. Und ich
fürchte, wenige Ihrer Kunden werden sich davon
überzeugen lassen, daß die Posamenten Staubfänger
seien und damit auch den Staub unschädlich machten,
indem sie ihn — festhalten. So könnte man auch
sagen, die Ecken in den Möbelschnitzereien, model-
lierten Bilderrahmen etc. hielten den Staub fest,
vielleicht auch die Fugen im Fußboden — und
diese einfache Tatsache hätten unsere Hygieniker
nicht bemerken sollen ?
Wir schaden uns selbst, wenn wir uns über
unsere Gegner täuschen. Und der Staub ist sicher
ein schlimmerer Feind der Posamenten, als die
Mode. Bei der »glatten« Einrichtung kann der
Staub jeden Tag leicht weggekehrt und weggewischt
werden; Vorhänge, Verzierungen, Posamenten er-
fordern eine umständliche Reinigung, die nur relativ
selten vorgenommen werden kann. Sie halten aber
selbst den Staub nicht fest, — das tut vielleicht
ein frischlackierter Schrank und auch der nur ein
paar Wochen lang — die Dekorationen und Posamente
erzeugen im Gegenteil durch das fortwährende
Abgehen kleinster Fäden selber Staub!
Wir müssen also damit rechnen, daß unsere
Posamenten in der gegenwärtigen Form von der
Wohnungshygiene und von der Mehrzahl der Ärzte
bekämpft werden. Meiner Ansicht nach gibt es
da nur einen Ausweg: Versuchen, durch Wechsel
des Materials oder der Herstellungsweise die Staub-
gefahr bei den Posamenten zu vermindern, vielleicht
ranz zu beseitigen. Bestimmte Vorschläge dieser
Art sollen vielleicht später einmal gemacht
werden. Für heute nur noch einige Bemerkungen
über das Verhältnis des modernen Stils zu den
Posamenten.
Warum vernachlässigen die modernen Innen-
architekten die Posamenten ? Ist es nur eine Mode,