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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 18.1907

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Vogt, Adolf: Der neue Zeichen-Unterricht und das Kunst-Gewerbe
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https://doi.org/10.11588/diglit.7501#0163

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INNEN-DEKORATION i49

ADOLF HOLUB—WIEN.

Entwurf zu einem Wohn- und Schlafzimmer einer alten Dame.

von der Außenwelt vertieft und erweitert werde.
Die virtuose Darstellung von Stilleben dagegen
verschlingt zwar recht viel Zeit, gibt aber doch
herzlich wenig Gelegenheit, Neues zu sehen, neue
Kenntnisse zu sammeln. Das Zeichnen soll ja den
Schüler nicht bloß befähigen, mehr mitzuteilen —
sondern auch mehr aufzunehmen, mehr zu erfahren.

Künstlerische Zwecke werden im allgemeinen
im Zeichenunterricht nicht angestrebt. Es ist eine
technische Fertigkeit, die man den Schülern bei-
bringen, vielmehr in ihnen entwickeln will. Dennoch
können natürlich bei einem Zeichenunterricht, dem
Wesen der Sache entsprechend, künstlerische Ge-
sichtspunkte nicht ganz ausgeschlossen werden.
Solange man den Kindern freien Lauf läßt, wird
sich von selbst der ihnen angeborne künstlerische
Drang im Zeichnen ganz besonders zu betätigen
suchen. Allein, darf man bei einem Kind über-
haupt von einem künstlerischen Drang sprechen?
In diesem Punkt mag man recht skeptisch sein,
sieht man aber eine Anzahl freier Kinderzeich-
nungen in einer Ausstellung oder in größeren
Publikationen vereinigt und läßt sie unbefangen
auf sich wirken, so wird man besonders bei
Knabenzeichnungen ein häufig wiederkehrendes
Moment finden, das unbestreitbar als Anfang einer
künstlerischen Tendenz aufgefaßt werden muß.

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ADOLF HOLUB—WIEN. Grundriß zum Wohn- u. Schlaf-

Zimmer einer alten Dame.
 
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