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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 18.1907

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Jaumann, Anton: Die Räume des "Vereins für Deutsches Kunstgewerbe, Berlin": auf der "Großen Berliner Kunst-Ausstellung 1907"
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https://doi.org/10.11588/diglit.7501#0253

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INNEN-DEKORATION

23Q

doch häufiger zur Verwendung. Für Räume, wo
eine intensive Beleuchtung nicht nötig ist, eignet
es sich recht gut. Man könnte es auch ganz
weiß nehmen oder im Bauernstil bemalen. Nur
darf die Gesamterscheinung nicht zu schwer wirken,
während auf der andern Seite, mit Rücksicht auf
das zerbrechliche Material, eine feste Konstruktion
unumgänglich ist. Bei den Kronleuchtern, von denen
wir berichten, sind die Lampen zum Teil auch
über den Schalen, von unten unsichtbar, ange-
bracht, sodaß das Licht gegen die Decke geworfen
und von da reflektiert wird. Neben den Schalen
sind auch tragende Glieder und Zierteile aus Por-
zellan: Stäbe, Kugeln, Scheiben, Eicheln, Knäufe.
Am Fenster wird das Porzellan in musivischer

Verwendung gezeigt. Analog den Kunstver-
glasungen sind hier die unteren Partien aus
Porzellanstücken zusammengesetzt, die aber nicht
geschnitten, sondern in der Kontur gebrannt
scheinen. Man kann also aus Porzellan die gleichen
Muster bilden wie aus buntem Glas. Die ein-
zelnen Scherben können einfarbig oder (durch
Unterglasurmalerei) gemustert sein. Die Unter-
glasurfarben haben dabei wirklichen Porzellan-
charakter, während bei der Glasmalerei die auf-
getragenen Farben sich häufig nicht mit dem
Charakter des Glases vertragen. Nur das durch-
fallende Licht ist bei diesen Porzellanfenstern von
anderer Art als bei Glasfenstern. Es ist diffuser,
milder. Demnach sind auch in der Musterung die
 
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