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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 18.1907

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Zu den Abbildungen auf den Seiten 382-387
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INNEN-DEKORATION 385

Architekt MAX LANDSBERG—BERLIN. Andere Ansicht des Zigarren- Ladens. Elsenholz mit schwarzen

Leisten. Marmor: Brauner Byzantin von den Rh. Marmorwerken.

(wie's von einem Messelschüler nicht anders zu erwarten)
tragen wesentlich zu dem überzeugenden Gesamteindruck
bei. Aber auch die helle Tönung des Holzes, das
wieder durch schmale schwarze Leisten entschieden,
aber diskret geteilt wird. In anderen Fällen mag die
große, ungebrochene Wand ihre spezifische Schönheit
haben, hier bewies die (Messeische) radikale Auflösung
ihre Berechtigung durch den Erfolg.

Die Anlage ist ohne Härte, aber sicher gegliedert.
Rechts, direkt am Eingang, die Tische für die gewöhn-
liche Kundschaft, links, etwas weiter vom Eingang, doch
von diesem sofort in die Augen fallend, die Abteilung
der Importen mit besonderem Verkaufstisch. Sie hat
auch ihre eigene Wand für sich, in die noch eine be-
sondere Kühlvorrichtung eingebaut ist. Zwischen diesen
Abteilungen hindurch, führt der Weg zum Lokal für
Wiederverkäufer, das ebenfalls unter erheblichen räum-
lichen Schwierigkeiten gewonnen ist. Dieser kleinere
Raum mit Oberlicht hat grünlich-graue Wandbespannung
erhalten, während der vordere große Laden aus Elsen-
holz gebaut ist. Aus einem minderwertigen Raum, der
neben vielen Läden vorhanden ist, meist aber nur als
Rumpelkammer benutzt wird, ist hier mit einfachsten
Mitteln ein vollwertiges Verkaufslokal geworden.

Was tut man heule nicht alles, um dem Publikum
den Aufenthalt in den Ladenräumen möglichst angenehm
zu gestalten. Natürlich ist die entgegenkommende
Haltung der Verkäufer nicht zu unterschätzen. Aber
Konzerte, Dreingaben und Bequemlichkeiten wie Fahr-

iu07. xii. 1.

Stühle, Lektüre u. s. w. haben oft lange nicht die Be-
deutung, wie die durch architektonische Mittel erzielte
Stimmung des Raumes. In dieser Beziehung ist der
Laden von Landsberg ein Musterbeispiel. Er wirkt
hell, frei und groß, die schlanken, aufstrebenden Ge-
raden erzeugen ein Gefühl der Bestimmtheit, und die
Sauberkeit der Architektur muß den Einkäufer sympathisch
berühren. — Im Gegensatz zu der lichtdurchfluteten Helle
des Ladens steht der schattige Durchgang zum rückwärtigen
Lokal mit dem Kühle und Feuchtigkeit spendenden
Brunnen. Die Blumen hier, wie in der Vase, dokumen-
tieren gewissermaßen die Güte der Luft in den Räumen.
Die Vasen selbst wie die japanischen Bronzen (als
Zigarrenanzünder benützt) bringen eine wohltuende farbige
Ergänzung zu den vorherrschenden Tönen des Holzes
an Tischen, Wänden und Zigarrenkistchen. a. jaumann.

Schnelldampfer „Kronprinzessin Cecilie".

BERICHTIGUNG.
Bei der Publikation des Schnelldampfers „Kronprinzessin
Cecilie" des Nordd. Lloyds-Bremen im Oktober-Heft 1907
dieser Zeitschrift muß der Saß auf S. 302, 2. Spalte : „Schließ-
lich fielen den Architekten Runge & Scotland zwei Gruppen
von Kabinen zur Ausstattung zu, deren Arbeiten sie in eigenen
Werkstätten ausgeführt haben" lauten: „Schließlich fiel den
Architekten Runge & Scotland die Gesamt-Ausführung der
Ausstattung zweier Gruppen von Kabinen zu." Die Tischler-
arbeiten zu diesen Kabinen wurden nach den Entwürfen und
Zeichnungen Runge &Scotland's —Bremen in deren Auftrag von
der Firma j. F. Schütze —0snabrück ausgeführt, d. rlu.
 
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