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Karo, Georg
Die Schachtgräber von Mykenai (Band 1): Text — München, 1930/​1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.14445#0079

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Grab IV

71

222. Taf. CLXX. Mattbemalte Kanne. H. 20. Sch. 250 Abb. 219. Myk. Tbong. IV 13.
Handgemacht, aus Scherben zusammengesetzt. Grober, rötlichgelber Ton mit feinerem, hellgel-
bem Überzug. Kleine Fußplatte (Dm. 5,2), stabförmiger Henkel. Die Bemalung in mattem
Violettbraun besteht aus einer doppelten Umrahmung des Mündungsrandes, einem Fries hän-
gender, gestreifter Dreiecke auf der Schulter und einem Wellenband zwischen 2 Streifen,
unmittelbar darunter. Form und Dekoration entsprechen der jüngeren Urfirnis-Keramik, die
sich ja mit dieser mattbemalten Gattung noch berührt. Lokale, grobe Ware.

223. Taf. CLXX. Topf aus kretischer Fayence. H. 15,5. Mündungsdm. 10. Myk.
Thong. IV15.

Aus Scherben zusammengesetzt. Dicker, poröser, grauer Ton, auf der Scheibe geformt, an der
Wandung 2 Reihen von je 4 länglichen Buckeln. Unten abgeplattete Standfläche. Die Mündung
flach, trichterförmig ausgebogen. Von der hellgelben Glasur sind nur ganz geringe Reste erhal-
ten; um den Mündungsrand lief, wie es scheint, außen ein braunschwarzer Streif.

224. 225. Taf. LXX1I. Bronzefragmente.

Außer einem Grifffragment mit 2 flachköpfigen Bronzenägeln (wohl von einem „Rasiermesser")
und einem großen Bronzenagel, offenbar vom Schwert Nr. 214 (L. 2,5), Reste von Bronze-
vasen : a) Größeres Randstück mit Wandung, von einer Schüssel oder einem Napf. Gr. Aus-
dehnung 15,5. Der Rand ist wagrecht ausgebogen. Viele kleine Stücke. — b) Fragmente eines
dickeren, sehr verquollenen Gefäßes. — c) „Rasiermesser." L. 13,5. Br. 4,2. D. 0,3. Ende ab-
gebrochen. Oben noch 2 der 3 Heftnägel mit silberplaltierten Köpfen erhalten.

226. Taf.LXXH. Elf enb einfrag mente.

Bemerkenswert nur ein Stück (L. 5,7) mit gekerbtem Rundstab und Anschlußfläche mit 2 Stift-
löchern (von einer Vase?).

227. Taf.LXXII. Bronzemesser. L. noch 15,5. Br.3,1. D. 0,6.

Wie Nr. 216, defekt, die Spitze fehlt; von den 3 Heftnägeln aus Bronze nur einer erhalten, sowie
ein Teil der Löcher für die 2 anderen.

228. Taf. LXXII. Kleine Stücke eines feinen linnenen Gewebes.

GRAB IV

229.Taf.XLI. Goldene Krone. L. 42,7. Br. noch 14,7. Sch.253 Abb. 221.

Sehr dünnes, hellgelbes Blech, die Enden kolbenförmig verbreitert und durchbohrt, die Mitte
kronenartig ausgestaltet, ähnlich Nr. 1, nur ohne die aufgesetzten Blüten. Die Verzierung, auch
die Punktreihen, sind ganz leicht von hinten getrieben: zunächst durch ein schmales Punkt-
band der obere, kürzere Teil des Blechs von dem längeren, unteren getrennt, dann beide Hälften
durch ähnliche Bände; in senkrechte, mit Kreisbuckeln gefüllte Streifen. Bisweilen zwischen
den Kreisbuckeln verbindende Linien. Die obere Hälfte hat 18 solche Streifen, die gleich breit,
aber nur zum Teil mit Buckeln gefüllt sind, an den Enden nur einer, dann 2 und 3. Die obere
Grenze dieser Buckel bildet eine Bogenlinie (daher stehen sie verschieden weit voneinander,
nach der Mitte zu in immer größeren, unregelmäßigen Abständen), über dieser ist das Blech
glatt: es sollte offenbar in Zacken ausgeschnitten werden und Blattsterne tragen, wie Nr. 1 und
230. Auch die Punktreihe, welche sonst die Ränder des Blechs begleitet, fehlt oben. — In der
unteren Hälfte sind die senkrechten Streifen von ganz verschiedener Breite. Das sehr viel größere
Mittelfeld enthält einen großen Buckel mit Punktrahmen, umgeben von 8 mittelgroßen, zwischen
denen 10 vierfache konzentrische Kreise mit Zirkelpunkten angebracht sind. Jederseits folgt,
nach einem senkrechten Streifen von 6 dreifachen konzentrischen Kreisen, ein breites Feld mit
 
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