Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Karo, Georg
Die Schachtgräber von Mykenai (Band 1): Text — München, 1930/​1933

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.14445#0080

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
72

II. Beschreibung der Fundstücke

9 mittelgroßen Buckeln und 8 ebensolchen, kleineren Kreisgruppen; dann ein senkrechtes, von

2 Punktreihen eingerahmtes Zickzackband, und endlich ein Feld mit einem ganz singulären
konzentrischen Rautenmuster, in dessen Mitte und an dessen seitlichen Ecken kleine Kreisbuckel
stehen. Außerdem umrahmt ein fortlaufendes Band solcher Buckel, den Rändern folgend, den
ganzen Unterteil des Diadems. — Lokale Arbeit fürs Grab.

230. Taf.XLI. Goldene Krone. L. 56. H.H. Dm. der Blüten 16,5. Schi. 264 JNr. 337.
Sch. 252 Abb. 220. Jolles, Arch. Jahrb. XXIII 1908, 218 Abb. 9. St. S. 31.

Das starke, gelbe, mehrfach gerissene Blech ist oben in 6 wagrecht umgelegte Zacken zugeschnit-
ten, auf denen von unten mit breitköpfigen Goldnieten die Sterne festgenagelt waren, einige
jetzt umgekehrt. Die großen Kreisornamente, die Randstriche und die Kreisbuckel von hinten
eingepreßt, ebenso die kleinen konzentrischen Kreise und die Bögen auf den Sternen; die
Strichmuster und Punkte von hinten graviert. Das Hauptblech wird von einem schrägen Strich-
muster und einem Band doppelter Kreise mit Zirkelpunkten umrahmt. Diese Muster folgen
auch oben der Ansatzlinie der Zacken. Das Hauptornament ist durch senkrechte Streifen eben-
solcher Kreise gegliedert. In der Mitte 3 Felder, eine geradblättrige Rosette (in den oberen
Zwickeln 2 Buckel) zwischen 2 schief blättrigen. Die Kreisrahmen (bei 2 auch der innere
Kreis) sind von unten gekerbt. Seitlich dieser 3 Mittelfelder folgen dann senkrechte Bänder:

3 gekerbte Kreise mit Mittelbuckel, 3, 2, 1 ungekerbter. Der letzte Kreis steht schon auf dem
verjüngten Ende, an dessen Abschluß jederseits ein größerer dreifacher Kreis als Mittelpunkt
das Loch zur Befestigung des Diadems trägt. Viel stärker und besser als etwa Nr. 229 oder 231
bis 235. Einfacheres Gegenstück zu Nr. 1.

231. Taf. XXXIX. XL. Goldenes Diadem. L. 33,7. Br. 5,1.

Ränder wenig gerissen. Sehr dünnes, hellgelbes Blech, an den Enden schmal, aber in 2 runde
durchbohrte Abschlüsse auslaufend, also eine von den Stücken des III. Grabes abweichende
Form. Abweichend ist auch die (Nr. 385 verwandte) ganz flach getriebene Verzierung; die
Punkte und Striche von hinten eingedrückt. Kreisgruppen und konzentrische Kreise bleiben
zwar auch hier das Grundelement, aber an Stelle der sonst stets betonten Wagrechten tritt nun
eine Reihe von Querstreifen und Feldern, zwischen denen trennende senkrechte Bänder mit
Querstrichen, Punkten oder Wellenlinien erscheinen. Die Verzierung ist merkwürdig unsymme-
trisch. In der Mitte um einen Mittelbuckel 12 kleine, in deren Zwickeln winzige Kreise mit
Zirkelpunkt. Punktbesetzte Kreisrahmen umgeben das Ganze. In den Zwickeln des quadrati-
schen Feldes wieder Kreisbuckel. Seitlich senkrechte Wellenlinie und Streif von Querstrichen^
dann 3 größere Kreisbuckel übereinander, in deren Zwickeln dreifache, durch Wellenlinien
Verbundene Kreise. Es folgt jederseits ein Streif von 5 konzentrischen Kreisgruppen (links
je 5 Kreise, rechts 3—4) zwischen Streifenband und Wellenlinie. Dann rechts ein recht unschön
gefülltes, trapezförmiges Feld: rechts ein großer Kreisbuckel in gestrichelter Umrahmung,
links oben und unten je ein größerer Doppelkreis mit 6 kleinen darin; in den Ecken rechts
2 kleinere Kreisbuckel; zweifache und dreifache kleine konzentrische Kreise und Wellenlinien
füllen unregelmäßig das freie Feld. Auf der linken Hälfte des Blechs zunächst ein Feld mit
2 großen Doppelkreisen, die 7 ungleiche kleine, doppelte und dreifache, enthalten, und
2 sechsfache konzentrische Kreise; Wellenlinien im Feld. Dann nach einem trennenden Punkl-
band ein großer Kreisbuckel, umrahmt von einem Ring kleiner Doppelkreise und einem Punkt-
band; in den Ecken 4 Kreisbuckel. — Die Enden sind gleich: jederseits eines horizontalen
Strichbandes 3 Kreisgruppen zu 4—5 Kreisen; Wellenlinien im Feld. — Eine doppelte Punkl-
reihe folgt den Rändern des Blechs. Lokale Grabware. Die Dekoration aus sehr viel feineren
Stempeln hergestellt als die übrigen, aber ungeschickt und geschmacklos kombiniert.

232. Taf. XXXVI. Goldenes Diadem. L. 41,5. Br. 8,1.

Sehr dünnes, rötliches Blech. Die Ränder mehrfach eingerissen. Die Verzierung höher getrieben
 
Annotationen