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Karo, Georg
Die Schachtgräber von Mykenai (Band 1): Text — München, 1930/​1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.14445#0081

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Grab IV

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als bei den anderen Exemplaren. 2 Linien begrenzen das Hauptornament, eine Reihe von
9 Buckeln, von doppelten Kreisen umrahmt, dazwischen je 2 kleine Buckel in einfachem
Kreisrahmen. Jederseits der Grenzlinien ein Zickzackband. An den Enden, die in Drahtösen
auslaufen, ein dreireihiges Spiralnetz. Alle Linien sind mit von unten eingedrückten Punkten
besetzt. Für diese Technik und für das Spiralnetz bieten die Zacken Nr. 7 eine schlagende Paral-
lele. Vielleicht stammt Nr. 232 aus derselben Werkstatt für Grabschmuck.

233. Taf. XXXVI (irrigmit235bezeichnet).Goldenes Diadem. L.38,3. Br.8,2. Schl.218
Abb. 284. Rodenwaldt, Kunst d. Antike 153.

Dünnes, gelbrötliches Goldblech. Mehrere Risse. Die Enden zeigen Fadenlöcher, gingen aber
außerdem noch in Drahtösen aus (nur eine z. T. erhalten). Die Muster flach von hinten getrie-
ben und gestanzt. In der Mitte in dreifachem Kreise eine doppelte, rund- und spitzblättrige Ro-
sette, jederseits in einfachen Kreisrahmen eine große und eine kleine rundblättrige Rosette,
in den Zwickeln kleine Kreise mit Buckeln, an den Enden je eine Rosette aus schrägen
Blättchen, in doppeltem Kreisrahmen, und ein sechsstrahliger Stern. Fast alle Kreise mit von
hinten eingedrückten Punkten besetzt. Geringes Grabzeug. Singular die Sterne an den Enden.

234. Taf. XXXVI. XXXVII. Goldenes Diadem. L.43,2. Br.7,2.

Hellgelbes, dünnes Goldblech. Einige Risse. Die Enden laufen in Drahtösen aus. Die Muster,
auch die den Rand begleitende Punktreihe, von hinten eingedrückt. In der Mitte ein Doppel-
kreis mit schrägem Blattzweig, zwischen 2 senkrechten Kreisstreifen (Doppelkreis zwischen 2
kleineren einfachen), dann jederseits Kreis mit sechsblättriger Blattrosette. In den Zwickeln
der Felder stilisierte Blütenranken, außerdem im zweiten Felde links 2 fliegende Vögelchen.
Die Ränder füllen unregelmäßige Systeme von Spiralen. Seitlich folgen jederseits Gruppen ein-
gerollter Doppelspiralen, dann eine doppelte stilisierte Blüte, ein Kreis mit scheinatischeii
schrägen Blättchen und ganz am Ende Dreipaß von Spiralen. Lokales Grabzeug, auf welchem
verschiedene Muster wenig organisch verbunden sind.

235. Taf. XXXVI. XXXVII (irrig mit 233 bezeichnet). Golden es Diadem. L. 52. Br. 6.5.
Sch. 266 Abb. 235.

Dünnes, gelbes Goldblech. Einige Risse. Die Enden laufen in Drahtösen aus. Die Muster von
hinten getrieben und gestanzt. In der Mitte eine große Blattrosette, jederseits eine Rosette mit
schiefen Blättern, eine kleinere Blattrosette, eine durch Bögen zu eine m Ornament verbun-
dene Gruppe von 4 Kreispaaren, eine kleine schiefblättrige Rosette. In den Zwickeln Blatt-
zweige und eingerollte Doppelspiralen. Punkte umsäumen den Rand. Geringe lokale Grabware,
die verschiedene Muster verbindet.
236-239. Taf. XXXIX. Goldenes Stirnband mit Anhängern. L. 34,5. Br.2,3. Br. der
Gehänge 4,5; 4,7; 5. Schi. 285 Abb. 357. 291 Abb. 370.

Starkes, gelbes Blech, die Enden zu ösenförmig aufgerollten Drähten verjüngt. In 3 Löchern
hingen an Drahtkettchen die Anhänger, offenbar der einfachere in der Mitte, die mit Voluten-
ecken an den Enden. Sie sind aus demselben Blech geschnitten und verjüngen sich oben zu
einem (jetzt fast ganz abgebrochenen) Draht, der offenbar in das Kettchen eingehakt war. Das
eine der seitlichen Exemplare trägt außerdem noch ein Loch am unteren Ende.
Das Ornament ist in ganz dünnen Ritzlinien vorgezeichnet (Kreise, sich rechtwinkelig schnei-
dende Richtlinien), dann punktiert von vorne eingedrückt, eine in Mykenai singulare Technik,
die auf den Kykladen ('E(p. ctpx 1899 Taf. 10) und im frühminoischen Kreta (Seager, Excav. at
Mochlos 26 ff.) genaue Parallelen hat. Die Ornamente umfassen 3 Bogensterne (vgl. die Plätt-
chen Nr. 20), 4 Blattrosetten, 2 Paare kleiner gegitterter Rauten, 2 große gegitterte Rauten, 2
Andreaskreuze. Die Anhänger sind von Punkten umsäumt. Der mittlere trägt eine gegitterte
Raute, die äußeren verschieden große Blattrosetten.
240. Taf. XXIV. Goldring mit Hirschjagd. Ring: Dm. 1,9. Br. 0,85. D. 0,3. Schild:

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Karo, Schüclu^räbftr
 
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