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Karo, Georg
Die Schachtgräber von Mykenai (Band 1): Text — München, 1930/​1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.14445#0124

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116

II. Beschreibung der Fundstücke

566. Taf. CXLVIII. Fayenceschale. H. 3,8. Dm. 6,3. Wdst. 0,6. Kaum die Hälfte erhalten.

Halbkugeliges, henkelloses Schälchen aus grauweißer Fayence (die Glasur verschwunden). Der
Mündungsrand rund abgesetzt, unten kleine, runde Fußplatte (Dm. 3,5).

567. Taf. CXLI. CXLII. Hals eines Straußenei-Bhytons. H.5.Dm.7,5. Schl.294
Abb. 375. St. S. 71. Evans, Palace of Minos I 594/5 Abb. 436 B. II 225 Abb. 129.

Aus Stücken mit Gips ergänzt. Grauweiße Fayence mit hellgelber Glasur. Unten zwischen 2
schmalen Leisten ein Spiralband, darüber quergeriefter Rundstab und geschweift ausladender
Mündungsrand. Stai's hat das Stück als Untersatz für das Ei Nr. 828 (Grab V) in Anspruch ge-
nommen, Evans die richtige Verwendung erkannt. Man wird diesen Hals lieber einem der Eier
des IV. Grabes zuschreiben als eine Verwechslung der Grabinhalte annehmen.

568. S. unter Nr. 555.

572. Taf. CLIL Fayencefragmente. L.5,7; 5,1; 3,3. Br. 1,2—2,3. D. 0,6-0,8.

2 größere und ein kleines welliges Stück, offeubar Einlagen. Oben eingegrabene, dreizackähn-
liche Muster, nur je eines auf jedem Stück. Vielleicht zum Spielbrett gehörig.

573. Taf. CXLII u. Abb. 41. Fayencedeckel. Dm. 6,5, des Loches 0,5. Aus Scherben ergänzt.
Unterer Verschluß eines Straußenei-Rhytons, wohl von Nr. 552. Spuren hellgelber Glasur.

574. Taf. CLIII. Platten aus Bergkristall. Evans, Palace of Minos I 484 Abb. 348.
Wohl von demselben Spielbrett wie Nr. 555. 556. 568. Im ganzen 30 Platten, davon 5 fragmen-
tiert. 4 lange, schmale, rechteckige Stücke (L. 9,4—9,9. Br. 1,5—1,6. D. 0,3—0,4), 1 mittellanges
(L. 8,5. Br. 1,6. D. 0,5), 2 kleinere (L. 6,5 und 6,6. Br. 1,7. D. 0,45), 2 kurze (L. 4,4. Br. 1,7.
D. 0,3—4), 1 ganz kurzes (L. 3,5. Br. 1,6. D. 0,4). Ferner 10 lange Stücke mit einem spitz abge-
schrägten Ende: L. 11,7 (1 Exemplar); 10,7 (2 Exemplare); 10,2 (3 Exemplare); 8,5 (4 Exem-
plare). Br. 1,4—1,8, meist 1,7—1,8. D. 0,3—0,4, meist 0,4; und 4 kurze (L. 6,1; 5,9; 5,2; 4,8.
Br. 1,8; 1,8; 1,6; 1,5. D. 0,35—0,5). Dazu 6 Fragmente beider Gruppen. — Natürlich bilden die
abgeschrägten Platten zusammengelegt die Ecken. Eine irgendwie gesicherte Verteilung der-
selben ist ausgeschlossen, da uns die (wohl hölzernen) Zwischenstücke fehlen, die nach dem
großen Spielbrett von Knossos (Evans, a. a. O. I 472 ff.) vorauszusetzen sind. Diesem wird das
unsere ähnlich gewesen sein, ohne es an Pracht zu erreichen. Von Untermalung ist auf unseren
Platten keine Spur zu sehen.

575. Elfenbeinleisten.

4 Exemplare, vielleicht von demselben Spielbrett. Eines (L. 8. Br. 1,9. D. 0,7) ist dreifach abge-
treppt und könnte wohl zum äußeren Rahmen gehören, 2 (L. 8; 8,2. Br. 1,6; 1,8. D. 0,5; 0,6)
haben abgeschrägte Enden wie die Kristallplatten Nr. 574. Das letzte Stück (L. noch 10. Br. 1,8.
D. 0,6) ist auf einer Seite abgeschrägt. Dazu eine Schachtel mit Fragmenten.

576. Taf. CLIX rechts unten. Z w e i h e n k 1 i g e r K u p f e r k e s s e 1. H. 19,5, mit Henkel 24.
Dm. 35—37. Henkelbr. 9,5 bzw. 20,5.

577. Abb. 76 S. 157. Dreihenkliger Kupferkessel mit flachem Ausguß. H. 12,
mit Henkel 16,5. Dm. 40--12. Henkelbr. 10. Intakt.

Aus einem Stück dicken Blechs, der Rand verstärkt (0,7) mit kleiner Ausladung innen und
außen. Der Ausguß (Br. 8,2) einfach flach umgebogen und gehämmert. Die Henkel stabförmig,
massiv, mit ganz kurzen kleinen Enden, in denen je ein Nagel steckt.

578. Taf.CLVIII (Nr. fehlt). Dreihenkliger Kupferkessel. H. 20, mit Henkel 24.
Dm. 42. Henkelbr. 9 bzw. 11. Fast ganz intakt.

Unterer Teil des Kessels und Rand (aus 3 Stücken) gesondert gearbeitet, recht roh. Großer und
kleiner runder Flicken innen eingesetzt. Henkel wie bei Nr. 577.

579. Taf. CLXIII. Kleiner Kupferkessel mit Ausguß und 3 Beinen. H. mit Henkel 21,5.
Dm. des Kessels 21,5. H. der Beine 19,2—19,5, des senkrechten Henkels 4,7. Br. des wag-
rechten Henkels 8,5, Br. des Ausgusses 3,5. Schi. 319 Abb. 440. Intakt.
 
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