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Karo, Georg
Die Schachtgräber von Mykenai (Band 1): Text — München, 1930/​1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.14445#0127

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Grab IV

119

605-607. B ruchstücke eines großen Silbergefäßes, wohlvon der Form vonNr.856.
Taf. CXXVIII. Unverzierte Teile.

a) Mündungsrand. Dm. 40,5. Br. 2,8. D. 1. Das Silberblech durch ein Bronzeband verstärkt, das
von unten mit flachköpfigen Bronzestiften angenagelt ist. Die Mündung trägt oben 4 leichte
Rippen. Unten Teile des Halses erhalten. — b) Runder Plattenfuß. Dm. 18. H. 3. Bronze, innen
und außen mit dünnem Silberblech verkleidet. — c) 2 wagrechte Henkel eigenartiger Band-
form (an einem haften zufällig einige Goldflitter), mit breiter, erhabener Mittelrippe, ebenfalls
aus Bronze mit Silberbelag, jederseits einst durch 2 starke Silberstifte mit breiten, flachen
Köpfen befestigt. Außerdem eine verstärkende elliptische Bronzeplatte innen zwischen Nagel-
köpfen und Wandung eingezogen. L. 14 und 15. Br. 5,3—5,6 an den Enden, 3,5 in der Mitte.
D. 1,5. — d) Eine große Menge von Fragmenten aus glattem Silberblech, meist arg verbogen, so
daß ihre Stelle nicht mehr identifiziert werden kann. Zum Halse gehören offenbar 6—8 Stücke.

Taf.CXXIX (nach Zeichnung E. Gillierons, 1:2). CXXX. Fragmente der Wandung,
a) Aus 9 Stücken. H. 31,2. Br. 30,3. Auf hügeligem Gelände dringen 2 Krieger im Gleich-
schritt nach rechts vor. Von dem vorderen erhalten: das vorgesetzte Bein ganz, mit langem
Schurz und ganz spitzem Fuß (kein Schuhwerk angegeben!), der den Boden nicht berührt;
dahinter Rand des „boeotischen" Schildes; vom zurückgestellten Bein nur ein kleines Stück
des Oberschenkels. Zu diesem Krieger können die Fragmente b, c gehören. Von seinem Genossen
erhalten: vorgesetztes linkes Bein mit langem, gegürtetem Schurz, ein Stück des Rumpfes und
des linken erhobenen Oberarms mit dreifachem Armband, eingestemmte Lanze (wenn es nicht
die Lanze seines Gegners ist). Rechts ist in einer Höhlung des Bodens ein nach links gewandter
Mann zusammengesunken. Erhalten bloß die sehr muskulösen Schenkel mit Schurzrand und die
kraftlos herabfallenden Unterarme. Die linke Hand von der rechten verdeckt. Die Lanze muß
auf einen vierten Krieger gerichtet oder von ihm gehalten sein. Sorgsame, flache Treibarbeit mit
wenig Gravierung. Leichte, flotte Modellierung, hohe, schlanke Figuren, die den größeren Teil
der Wandung gefüllt und in dem von jedem Beiwerk freien Raum doppelt monumental gewirkt
haben müssen. — b) Aus 3 Stücken. H. 11. Br. 8,2. Stück eines Kriegers nach rechts, wohl zu a
gehörig. Lenden mit gegürtetem Schurz, „boeotischer" Schild mit seitlicher Versteifung, da-
hinter Schaft wohl einer Lanze. — c) Aus zwei Stücken. H. 6,5. Br. 7,1. Unterschenkel und
Knöchel eines zurückgesetzten Beines, wohl zum Krieger links auf a gehörig. — d) H. 6. Br. 5,7.
Rest von Gürtel und Schurz eines Mannes nach rechts, dahinter Stücke von Lanze und Bein( ?). —

e) Aus 2 Stücken. H. 13,8. Br. 11,7. Weit vorragende Terrainwelle, darauf linker Fuß nach rechts.

Taf. CXXXI (nach Zeichnung E. Gillierons, 1:2). Fragmente der Wandung.

f) Aus 3 Stücken. H. 7. Br. 22. In weitem, freiem Raum der größere Teil eines nach links
gewandten, nach vorn eingebogenen Helmbusches. — g) H. 7,5. Br. 12,5. Helm mit Eberhauern
zwischen doppelten Querbändern und doppeltem, spitzem Busch; kleiner Rest der Stirn dar-
unter (nach rechts). — h) H. 2,8. Br. 4,9. Oberteil eines Kopfes nach rechts. Darüber unteres
Stück eines Helms wie auf g. — i) H. 4,7, Br. 6,5. Randstück eines „boeotischen" Schildes. —
j) Aus 2 Stücken. H. 3,9. Br. 6,1. Desgleichen; Stück einer Lanze. — k) Aus 2 Stücken. H. 7,7.
Br. 7,2. Bein nach links, mit Zipfel des langen Schurzes. — 1) Aus 6 Stücken. H. 19,3. Br. 8,5.
Große Teile eines „boeotischen" Schildes. Oben Rest einer Verstrebung des Schildes, unten ein
helmbuschartiger Gegenstand (von einem Gefallenen?) und vielleicht Rest eines Unterschenkels.—
m) Aus 2 Stücken. H. 8,7. Br. 5,6. Linker Arm nach links. Unten ein mir unklarer Rest, vor dem
Arm Lanze(?) und, wie es scheint, gefalteter Stoff. — n) Aus 2 Stücken. H. 5,7. Br. 4,5. Rest von
einem gedrehten und 2 glatten, stabartigen Gegenständen. — o) H. 5,1. Br. 5,7. Rest eines nackten
Torsos, gegen den sich 2 Hände stemmen (an der unteren Unterarm erhalten). — p) Aus 5 Stük-
ken. 2 runde Stifte mit profilierten Köpfen, wohl zur Befestigung eines inneren glatten Blechs.
H. 14,8. Br. 22,8. Obere Hälfte eines Helms nach links, mit spitzem Vorsprung oben und Busch
 
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