AMT DONAUESCHINGEN. — DONAUESCHINGEN.
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Kirchhofskapelle, stand ursprünglich als S. Lorenzkapelle an der Stelle des Kirdih.-KapdU
jetzigen Rathhauses, erbaut vor 1596; vgl. Riezler, a. a. O. II 35, auf den
-Kirchhof verlegt 1837. Chor sechseckig mit flacher Decke, Schiff flachgedeckt,
Fenster mit Fischblasen, einfaches Portal. Alter eisenbeschlagener Opferstock.
Auf dem Kirchhof sind einige alte Grabsteine von dem frühern Fried- Grabsteine
hofe von um S. Lorenz und S. Sebastian übersetzt, darunter auch der der Scharf-
richterfamilie Seidler {einrichtet 1732, verzeichnet in vier Generationen bis 1876).
Privathäuser. Die Gasthäuser 'zur Burg' und 'zum Adler', sowie Privathäuser
mehrere andere Häuser haben noch gothische Fenster.
Das Gasthaus 'zum Lamm' hat das Bäckerzeichen und die Inschrift:
Anno 1770 den 3. März ward ich Fidelis Schneider anhero be-
rufen, den ersten Mundsemmel ('zur Hochfürstlichen Tafel zu
backen, woran der Königin von Frankreich Majestät- Maria An-
ton i e speisten. [] Darnach erbaute ich dieses Haus Anno 1783.
(Gutmann Sehr. d. Ver. i. Donauesch. II 200.)
Am Ausgang der Stadt nach Wolterdingen zu kleines gothisches Haus mit
Staffelgiebel.
Befestigungen im 'Donau eschinger Ob er holz', südöstl. vom Wildtobel, ganz Befestigungen
ähnlich denen des 'Schlossberges' bei Breg, nach der Volkssage der Rest einer
Stadt 'Laubenhausen': doppelter Steinwall von ungewissem Alter. Vgl. Riezler
und Baumann Sehr. d. Ver. in Donaueschingen III 285.
Ueber verschiedene Münzfunde, welche in dem J. 1877 gemacht wurden Münzfunde
(mittelalterliche Silberdenare), gef. an der nordl. Grenze des Walddistictes
Bahnholz; 26 Silbermünzen aus den JJ. 1633—1677) .berichtet Roder Sehr,
d. Ver. i. Donaueschingen III 290. Vgl. auch Bissinger2 No. 48.
Fürstl. Archiv. (Gebäude errichtet 1756—63.) Im Hausgang desselben Archiv
sind aufgestellt:
1) Grabstein der Hewen, 1871 durch den Fürsten Karl Egon aus der stdnscuiptursn
abgebrochenen S. Martinskirche zu Engen (I 28) gerettet. Inschrift in gothischer
Majuskel: I>eC $&&VX&V(ra) ■ Q.(st) • X>:ßO:$ ■ (dominorum) • 6© • ||
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iimitu +1| + jmßo • o> • cec • lxs • pöbo (pHmo) \\ ob (?) pe©*^ •
D'-^eoib-ßjaio-i (n) öie-ßsi-a/^p^eiv ■ p:$c?jm@€aii-|i
(Abgeb. FU. II 323. Riezler Gesch. d. Hs. F. S. 305. Anzeiger f. Kunde d.
d. Vorzeit XIX 142. XXV 83 mit Abbild.) In der Mitte Wappen des Petrus
Hewen mit den vier kleineren Ortschilden von Fürstenberg, Gundelfingen, Mönt-
fort und Toggenburg.
2) Kleiner Sandstein mit vier Eckschilden.
3) Kalkstein mit springendem Hund (Wappen der Reckenbach?).
4) Gewölbe knöpf mit dem Voglerschen Wappen.
5) Grabstein des Edlen Geder von und zu . . . neck (gest. 158?) und
seiner beiden Frauen v. Gunsrad (f 1575) und Ifflingerin v. Graneck. Grosses Crucifix,
vor welchem die knieenden Gestalten des Ritters und seiner zwei Frauen.
Alle diese Steine stammen aus der S. Martinskirche zu Engen.
[707]
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Kirchhofskapelle, stand ursprünglich als S. Lorenzkapelle an der Stelle des Kirdih.-KapdU
jetzigen Rathhauses, erbaut vor 1596; vgl. Riezler, a. a. O. II 35, auf den
-Kirchhof verlegt 1837. Chor sechseckig mit flacher Decke, Schiff flachgedeckt,
Fenster mit Fischblasen, einfaches Portal. Alter eisenbeschlagener Opferstock.
Auf dem Kirchhof sind einige alte Grabsteine von dem frühern Fried- Grabsteine
hofe von um S. Lorenz und S. Sebastian übersetzt, darunter auch der der Scharf-
richterfamilie Seidler {einrichtet 1732, verzeichnet in vier Generationen bis 1876).
Privathäuser. Die Gasthäuser 'zur Burg' und 'zum Adler', sowie Privathäuser
mehrere andere Häuser haben noch gothische Fenster.
Das Gasthaus 'zum Lamm' hat das Bäckerzeichen und die Inschrift:
Anno 1770 den 3. März ward ich Fidelis Schneider anhero be-
rufen, den ersten Mundsemmel ('zur Hochfürstlichen Tafel zu
backen, woran der Königin von Frankreich Majestät- Maria An-
ton i e speisten. [] Darnach erbaute ich dieses Haus Anno 1783.
(Gutmann Sehr. d. Ver. i. Donauesch. II 200.)
Am Ausgang der Stadt nach Wolterdingen zu kleines gothisches Haus mit
Staffelgiebel.
Befestigungen im 'Donau eschinger Ob er holz', südöstl. vom Wildtobel, ganz Befestigungen
ähnlich denen des 'Schlossberges' bei Breg, nach der Volkssage der Rest einer
Stadt 'Laubenhausen': doppelter Steinwall von ungewissem Alter. Vgl. Riezler
und Baumann Sehr. d. Ver. in Donaueschingen III 285.
Ueber verschiedene Münzfunde, welche in dem J. 1877 gemacht wurden Münzfunde
(mittelalterliche Silberdenare), gef. an der nordl. Grenze des Walddistictes
Bahnholz; 26 Silbermünzen aus den JJ. 1633—1677) .berichtet Roder Sehr,
d. Ver. i. Donaueschingen III 290. Vgl. auch Bissinger2 No. 48.
Fürstl. Archiv. (Gebäude errichtet 1756—63.) Im Hausgang desselben Archiv
sind aufgestellt:
1) Grabstein der Hewen, 1871 durch den Fürsten Karl Egon aus der stdnscuiptursn
abgebrochenen S. Martinskirche zu Engen (I 28) gerettet. Inschrift in gothischer
Majuskel: I>eC $&&VX&V(ra) ■ Q.(st) • X>:ßO:$ ■ (dominorum) • 6© • ||
X>Xip.^fdominarumJ ■ Ö1 • (de) ■ 'fy&wen HU HU HU ■ Ö' (de) ■ ^6(06 ■ Iß *>!€£
iimitu +1| + jmßo • o> • cec • lxs • pöbo (pHmo) \\ ob (?) pe©*^ •
D'-^eoib-ßjaio-i (n) öie-ßsi-a/^p^eiv ■ p:$c?jm@€aii-|i
(Abgeb. FU. II 323. Riezler Gesch. d. Hs. F. S. 305. Anzeiger f. Kunde d.
d. Vorzeit XIX 142. XXV 83 mit Abbild.) In der Mitte Wappen des Petrus
Hewen mit den vier kleineren Ortschilden von Fürstenberg, Gundelfingen, Mönt-
fort und Toggenburg.
2) Kleiner Sandstein mit vier Eckschilden.
3) Kalkstein mit springendem Hund (Wappen der Reckenbach?).
4) Gewölbe knöpf mit dem Voglerschen Wappen.
5) Grabstein des Edlen Geder von und zu . . . neck (gest. 158?) und
seiner beiden Frauen v. Gunsrad (f 1575) und Ifflingerin v. Graneck. Grosses Crucifix,
vor welchem die knieenden Gestalten des Ritters und seiner zwei Frauen.
Alle diese Steine stammen aus der S. Martinskirche zu Engen.
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