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Kraus, Franz Xaver [Editor]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 2): Die Kunstdenkmäler des Kreises Villingen — Freiburg i.Br., 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.2147#0044

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AMT DONAUESCHINGEN. ....... HÜEINGEN.

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zerfressen. Unten der knieencle Ritter, zwei Helmzierden (Schellenberg, Randegg
[Löwe]). Oben Wappen (Almshofen [quadrirter Schild] und Blumenegg). Mittelmässige
Arbeit. Inschrift in römischer Majuskel:

Anno dominy • 1572 iar ■ den 11 decembris • starb der
edel vnd vest • bvrckhardt von schellenberg zv hiefing firstlicher
bayrische rath vnd viczidom.b • in nidern bayern • so dem hoch
loblichen havs bayern ■ 72 • iar ■ gedient h alhie begraben • dem. ■
der almechtig gott • gnedig vnd barmhertzig sey • awien •

5) Schell enbergisches Epitaph mit Krönung der hl. Jungfrau, datirt
1541, Inschrift unten weggekratzt. Georgenbild, Fisch und Falke; Wappen, oben
Almenshofen (?), Blumenegg, unten Schellenberg (i—4), der Löwe von Randegg
(2—3); Helmzier rechts Schellenberg, links Randegg. Knieende geharnischte Ritter.

6) Epitaph des Obersten des Fuggerschen Cürassierregiments
Baron Carl Ignatius von Schellenberg, Pfleger in Eysslingen, gest.
26. März 17 19. Oben Wappen der Schellenberg, kleiner Crucifixus mit Helmzier,
handwerksmässige Arbeit.

7) Im Chor Epitaph des letzten Schellenberg: Jos. Anton
Freih. von Schellenberg, gest. 8. Oct. 1812, von seiner Gemahlin Francisca
von Schellenberg, geb. Freyin von Lilgenau gesetzt. Oben Wappen, nicht gestürzt.

Ausserdem Epitaph eines Pfarrers Riesterer 1754, im Schiff.

Altarbild von Seele: gute Kreuzigung mit Maria und Johannes (der
Maler starb 1814).

Gottesackerkap eile (S. L e o n h a r d i), gothischer Bau, gegr. 1499 (Urkd.
im Pfarrhof). Chor aus drei Seiten des Achtecks geschlossen. Spitzbogenfenster.
Spätgothische Holzstatuette des hl. Leonha'rd in einer Aussennische.

Culturgeschichtlich beachtenswerth ist die in Altbayern öfter auftretende, in
Baden wol nur hier nachgewiesene Umziehung der Kapelle mit einer
aus Hufeisen der jungen Pferde geschmiedeten Kette, an deren
einen Langseite drei Hufeisen angehängt sind. Zur Sache vgl. Kraus Kunst u.
Alterthum in EL. II 703. Laferriere in den Verh. d. Societe nat. des Antiq.
de France 1883, juin 14 (Kirche in Saintonge).

Schellenberghehcs Schloss, ein Bau des 18. Jhs., j. Landesspital. Dieses
Schloss ist identisch in seinem Ursprung mit der Burg, welche sammt Stadt und
Dorf Hüfingcn 1356, Jan. 5 durch Diethelm von Blumberg zur Hälfte an Konrad
von Blumberg, zur andern Hälfte an Johans d. J. von Blumberg und dessen Brüder
Rudolf und Albrecht verkauft wurde (FU. II No. 315) und mit welchen Letztere
unter besonders günstigen Bedingungen durch die Grafen von Fürstenberg belehnt
wurden (eb. und No. 216); im J. 1450, Sept. 30 belehnte Graf Heinrich zu
Fürstenberg den strengen Herrn Berchtold von Schellenberg, Ritter, und dessen
Erben, Töchter wie Knaben, mit Hüfingen, dem Schlosse und beiden (!) Städten,
hohem Gericht, Stock darin und Galgen davor (eb. III No. 401).

Rathhaus. Das neu hergerichtete Rathhaus zeigt an den Ecken noch Bossen-
quader , einen Dachreiter mit Zwiebelhelm und an der Facade das Stadtwappen
(drei goldene Thürme im blauen Feld) in einer verschnörkelten Cartouche. (D.)

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