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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 2): Die Kunstdenkmäler des Kreises Villingen — Freiburg i.Br., 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.2147#0136

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AMT VILLINGEN. VILUXGEN'. 129

(lil. Karl Borrom. und Tod der hl. Anna mit Jesus und Maria; ein anderes ge-
ringes Tafelgemälde in gutem Spritrcnaissanccrahmen (16. Jh.) stellt den Tod
der hl. Jungfrau dar. Das 'Nfl gclinkreuz', c. 2' h., bemalte Holzsculptur des
14. Jhs. steht über dem Hochaltar. Es zeigt die Dornenkrone, die unvcrha'ltniss-
müssig langen Küsse des Crucifixus über einandergclegt; auf der Brust ein vergoldetes
Herz. Im Chor guter schmiedeiserner Kerzen Ständer, spfltgothisch.

Die Lorettokaftelle> '.'4 Stunde nordwestlich von der Stadt, wurde von der Luretiok^icii.:
Bürgerschaft zur Erinnerung an die glücklich überstandene Belagerung durch Tallard
1705 erbaut und am 12. September 1706 eingeweiht.

Das BukenklostßT. (Glatz a. a. O. S. 274 ff, mit mehrfach unrichtigen An- üickenkio-a«-
gaben. Die Klosterchronik 1479—1498 von demselben herausgegeben im Stuttg.
Litt. Verein 1882. — Chronik des Clarenldosters zu Villingen 1479—1489, geschr,
von der Aeblissin Juliana Ernst (Priorin 1637, Aebtissin 1655) Hs. im Archiv
des Klosters. ~- Hs. Gesch. des Urspr. d. Ursulinenkl. 1783 ff. (Bibl. d. Kl.). --
Bericht in. Beschr. d. Klostergrü'ndung, im Thurroknopf 1655 gef.. eb. — llmic
Qs. III (»41. 651. — Gerbert, Hsn. II 27.) Die Frauen dieses Klosters, das
c. 1278 seinen Anfang nahm (FU. V S. 144), gehörten dem dritten Orden des
hl. Frnneiscus oder dem Orden der hl. Clara an und standen unter der Disciplinar-
gewalt der oberdeutschen Ordensprovinz der Minuritcn. Der Na'me des Klosters
mag daher abzuleiten sein, dass die; Frauen anfänglich nach Art der Beginnen
lebten, die als Slifteriu ihres Ordens die hl. Begga (Bigga) verehren. Einen Zuwachs
erhielten sie 1305 durch Aufnahme der Frauen des benachbarten Klosters zu
Neuhausen, Auf den Wunsch der Bürgerschaft wurde das seither offene, d. h. ohne
Clausur leitende Kloster 1480 in ein beschlossenes verwandelt und ihm Ursula
lleidcrin aus dem Convente zu Valduna bei Rankwiel im Vorarlberg als Äbtissin
vorgesetzt. 1385 fand die Einweihung der neuen Kapelle statt. Eine oberhalb der
inneren Ilausthüre (gute Spätrenaissance) auf einer Holzverschalung angebrachte
[nschrift lautet:

DER HER BEHVTE DEINEN

AVSGANG VNND EINGANG

VON NVN AN IN EWIGKEIT.
PSALM I2d.
Die Spruchinschriften in Stein an den Wänden im zweiten Stock sind aus dem
1(1. fahrhundert. Schwere Bedrängnisse kamen über das Kloster hu 30jährigen
Krieg, wo es. insbesondere die Kirche, vom 12. 22. Januar 1033 durch die
Württemberger so zusammengeschossen wurde, dass es eine Zeil lang nicht bewohnt
werden konnte (GlatZ Viertel)ahrsheft für württ. Gesch. 1878, 3, S. 129—137).
1731 wurde ein grosser Theil des Klosters neu gebaut und 1737 die Kirche in
ihrer jetzigen Gestall durch einen Durchbruch der Stadtmauer und durch An-
fügung einer Sakristei im inneiu Stadtgraben aufgeführt. (Ralhsprolokoll.) 1782
durch Kaiser Joseph II aufgehoben, constituirte sich »las Kloster wieder durch
Annahme der Regel der hl. Ursula als Lehranstalt für Mädchen, in welcher Eigen-
schaft es noch bestellt. Von der alten Kirche ist nichts mehr Übrig als eine
 
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