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KREIS VILLINGEN.
T'
Gerbergasse GcrhergaSSe.
In dem Hause No. 222 ist über dem Eingang ein grosser Steinschild mit
Doppelwappcn, der links den hl. Sebastian an den Baum gefesselt, rechts einen
Stcehhelm mit zwei Hörnern und Maiglöckchen — Blumenstuck mit fünf Blumen
und wallende Hclmdecke — führt. Inschr. eines Hans Theod. Kolmann 1630,
prnslrrstur^ inYii|in<>Plt. Am Haus No- 256 der glichen
Gasse linden sich über dem Thür-
eingang zwei kleine frühromanische
Fratzen, aus Stein gemeisselt, ein-
gesetzt. Im zweiten Stocke ist ein
Halbsechseck-Erkcr mit zwei glatten
Wappen Schilden, an der (Hute
die Jahreszahl J084. Die Hohl-
kehlenglicderungen der Gewände
' haben die bekannten Vohitcnan-
salze. Das Kreuzi'ensler neben dem
Erker zeigt die eigenlhümlichc,
durch Eig. 31 dargestellte Sturz-
verzicrung.
Fig. .?'. Villingen. Fenstersturz.
Pas verbaute Haus No. 25*5 zeigt im zweiten Stuck noch alle, dreifache
Kuppel fenstcr.
Das Haus No. 251 hat in einem Thürsturz eine Fratze ausgeincisselt und die
Jahreszahl 1757.
Die daneben liegende Bierbrauerei 'zum Reichsapfel', ehem. S. Blasiancr--
hof (?), hat das Wappen der Abtei über dem Eingang) tnil dem Datum 1614.
Brunnengasse.
Altes gothisches Haus mit Sockel und Erker. In derselben Strasse mehrere
Häuser mit gothischem Eingang. (D.)
Di«- kleine Sammlung des verstorbenen Stadtraths Förderer ist nach dessen
Tode zerstreut worden. Dieselbe bestand aus Geraaldon des 17. und 18. Jhs.,
meist Genre; ein gutes Bild ijjez. Lud. Herkmann (Iuvenil et Pinxit A"
1789) stellte den hl. Ignalius v. I.ovola und Franz Xaver sterbend dar. Weiler bc-
sass Hr. Förderer Terracotten von Ummenhofer aus Villingen (Mitte dieses
Jhs.), Sccnen aus dem Leben Jesu. Ein Bildniss eines Cardinais, angeblich von
Angelira Kaufmann, gelangte in den Besitz des Hrn. Prof. Roder.
V.wx Kunstgeschichte vou Villingen sei noch erwähnt, dass der Maler Karl
Stetter um 1023 mehrere Gemälde schuf. (Tageb. des Abts Ga isser von
Villingen, Mone Ztschr. III 13. Qs. II 164. 170.) Vgl. et. t6l. [62 über ver-
schiedene Altarbilder der /eil. (K.)
Burgruine Kirneck (seit 13. Jh. erw., vgl. Gerbert Hiat. SUv, rugr, II 6o,
vgl, auch eb. I No. 436: Henricus de Kumekke) 'auf einem mit Tannen dicht
bewachsenen, nach der Strasse, sleil abfallenden Hügel gelegen, i>t jetzt K^cnlhum
[848J
KREIS VILLINGEN.
T'
Gerbergasse GcrhergaSSe.
In dem Hause No. 222 ist über dem Eingang ein grosser Steinschild mit
Doppelwappcn, der links den hl. Sebastian an den Baum gefesselt, rechts einen
Stcehhelm mit zwei Hörnern und Maiglöckchen — Blumenstuck mit fünf Blumen
und wallende Hclmdecke — führt. Inschr. eines Hans Theod. Kolmann 1630,
prnslrrstur^ inYii|in<>Plt. Am Haus No- 256 der glichen
Gasse linden sich über dem Thür-
eingang zwei kleine frühromanische
Fratzen, aus Stein gemeisselt, ein-
gesetzt. Im zweiten Stocke ist ein
Halbsechseck-Erkcr mit zwei glatten
Wappen Schilden, an der (Hute
die Jahreszahl J084. Die Hohl-
kehlenglicderungen der Gewände
' haben die bekannten Vohitcnan-
salze. Das Kreuzi'ensler neben dem
Erker zeigt die eigenlhümlichc,
durch Eig. 31 dargestellte Sturz-
verzicrung.
Fig. .?'. Villingen. Fenstersturz.
Pas verbaute Haus No. 25*5 zeigt im zweiten Stuck noch alle, dreifache
Kuppel fenstcr.
Das Haus No. 251 hat in einem Thürsturz eine Fratze ausgeincisselt und die
Jahreszahl 1757.
Die daneben liegende Bierbrauerei 'zum Reichsapfel', ehem. S. Blasiancr--
hof (?), hat das Wappen der Abtei über dem Eingang) tnil dem Datum 1614.
Brunnengasse.
Altes gothisches Haus mit Sockel und Erker. In derselben Strasse mehrere
Häuser mit gothischem Eingang. (D.)
Di«- kleine Sammlung des verstorbenen Stadtraths Förderer ist nach dessen
Tode zerstreut worden. Dieselbe bestand aus Geraaldon des 17. und 18. Jhs.,
meist Genre; ein gutes Bild ijjez. Lud. Herkmann (Iuvenil et Pinxit A"
1789) stellte den hl. Ignalius v. I.ovola und Franz Xaver sterbend dar. Weiler bc-
sass Hr. Förderer Terracotten von Ummenhofer aus Villingen (Mitte dieses
Jhs.), Sccnen aus dem Leben Jesu. Ein Bildniss eines Cardinais, angeblich von
Angelira Kaufmann, gelangte in den Besitz des Hrn. Prof. Roder.
V.wx Kunstgeschichte vou Villingen sei noch erwähnt, dass der Maler Karl
Stetter um 1023 mehrere Gemälde schuf. (Tageb. des Abts Ga isser von
Villingen, Mone Ztschr. III 13. Qs. II 164. 170.) Vgl. et. t6l. [62 über ver-
schiedene Altarbilder der /eil. (K.)
Burgruine Kirneck (seit 13. Jh. erw., vgl. Gerbert Hiat. SUv, rugr, II 6o,
vgl, auch eb. I No. 436: Henricus de Kumekke) 'auf einem mit Tannen dicht
bewachsenen, nach der Strasse, sleil abfallenden Hügel gelegen, i>t jetzt K^cnlhum
[848J