AMT BUCHEN.
HÖDIGHEIM.
19
Flg. 8. Burggartchen von Bödiglmm.
ein unverhältnissmässig langes Andauern der gothischen Formensprache auch sonst
wiederholt festzustellen, Gelegenheit gehabt. Man sieht trotz der argen Verwitterung,
wie die Formen entartet und verflacht sind und der Hauptwerth auf mannigfaltige,
gekünstelte Ueberschneidungen und Durchdringungen gelegt ist.
An der Hoffront muss sich später ein Bauwerk, ein Schuppen oder dergl., ange-
lehnt haben. Zahlreiche Balkenlöcher deuten darauf hin, auch ist der betr. Theil des
Mauerwerks geputzt, während sonst durchweg die Bruchsteine frei zu Tage treten. Damals
mögen auch die Veränderungen an Fenstern und Thüren vorgenommen sein, die der
Hoffront ein so geflicktes Aussehen geben. Der nördliche Theil, etwa ein Drittel, ist
ganz ohne Fenster, als ob er ehemals nach der Angriffsseite zu frei gelegen hätte.
Im Gegensatz zu der einfachen Ausstattung der übrigen Fronten, erscheint der
Giebel der Schauseite nach dem ehemaligen Burghofe, dem jetzigen stimmungsvollen
Burggartchen zu (s. Fig. 8) in auffällig reicher Weise verziert. Seine Gliederung mittelst
Gesimse und Pilaster, sowie die Voluten-Endigung der Schrägflächen und der obere
Abschluss sind auf unserer Lichtdrucktafel I ersichtlich, während Fig. 9 einige Einzel-
heiten von Fenstern und Pilastern gibt. Leider fehlt der obere Abschluss bis auf
die von einer kleinen Figur bekrönte Muschel in der Mitte, und auch von den Gesims-
absätzen der beiden untern Giebelgeschosse sind die Kugeln, Obelisken oder dergl.
HÖDIGHEIM.
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Flg. 8. Burggartchen von Bödiglmm.
ein unverhältnissmässig langes Andauern der gothischen Formensprache auch sonst
wiederholt festzustellen, Gelegenheit gehabt. Man sieht trotz der argen Verwitterung,
wie die Formen entartet und verflacht sind und der Hauptwerth auf mannigfaltige,
gekünstelte Ueberschneidungen und Durchdringungen gelegt ist.
An der Hoffront muss sich später ein Bauwerk, ein Schuppen oder dergl., ange-
lehnt haben. Zahlreiche Balkenlöcher deuten darauf hin, auch ist der betr. Theil des
Mauerwerks geputzt, während sonst durchweg die Bruchsteine frei zu Tage treten. Damals
mögen auch die Veränderungen an Fenstern und Thüren vorgenommen sein, die der
Hoffront ein so geflicktes Aussehen geben. Der nördliche Theil, etwa ein Drittel, ist
ganz ohne Fenster, als ob er ehemals nach der Angriffsseite zu frei gelegen hätte.
Im Gegensatz zu der einfachen Ausstattung der übrigen Fronten, erscheint der
Giebel der Schauseite nach dem ehemaligen Burghofe, dem jetzigen stimmungsvollen
Burggartchen zu (s. Fig. 8) in auffällig reicher Weise verziert. Seine Gliederung mittelst
Gesimse und Pilaster, sowie die Voluten-Endigung der Schrägflächen und der obere
Abschluss sind auf unserer Lichtdrucktafel I ersichtlich, während Fig. 9 einige Einzel-
heiten von Fenstern und Pilastern gibt. Leider fehlt der obere Abschluss bis auf
die von einer kleinen Figur bekrönte Muschel in der Mitte, und auch von den Gesims-
absätzen der beiden untern Giebelgeschosse sind die Kugeln, Obelisken oder dergl.