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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,3): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Buchen und Adelsheim (Kreis Mosbach) — Tübingen [u.a.], 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.1388#0159

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ADELSHEIM

Schreibweisen: Adaloltesheim 779, Adiloldisheim und Alostheim 1239, Adeloldes-
heim 1252, Adolfesheim 1276, Adelatsheim 1333, Adolzheim 1344, Adlatzhem 1395,
Aletzheim 1406, Allotzheim 1434, Adlatzheim 1442, AHetzen 1469, Alletzheim 1472,
Aletzem 1596, Adolsheim 1599 u. s. f.

Litteratur: J. G. Weiss, Regesten der Freiherrn von Adelsheim sowie der Stadt
Adelsheim. Mannheim 1888. Derselbe, Aus der Geschichte eines fränkischen Städtchens,
i. Zeitschr. f. Gesch. des Oberrheins N. F. III, 206 ff. In beiden Arbeiten die ältere
Litteratur.

Geschichtliches: Der Ort erscheint in der Geschichte zuerst unter dem Namen
Adaloltesheim unterm 10. März 779 in einer Urkunde, worin ein Cuniberctus
seinen ganzen Besitz (totam substanciam meam) an das Kloster Fulda schenkt. Im Jahre
1239 sehen wir Konrad von Krutheim im Besitze dieser Güter, von dem sie ein-
schliesslich des Zehnten daselbst im genannten Jahre an das Kloster Gnadenthal über-
gingen, um 14 Jahre später durch Tausch in die Hände des Grafen Poppo von Dürn
zu gelangen. Dieser trat die eingetauschten Güter zu Adelsheim an den Würzburger
Bischof Herman ab, und seine Wittwe verkaufte i. J. 1276 den Rest des altern Dürn'schen
Besitzes in Adelsheim an das Kloster Seligenthai. Damit hören die Beziehungen der
Familie von Dürn zu Adelsheim auf. Der früher behauptete verwandtschaftliche Zu-
sammenhang derer von Dürn und von Adelsheim entbehrt jeder geschichtlichen Grund-
lage und ist nach Weiss (Regesten S. 4 ff.) nur aus dem Bedürfhiss entstanden, für die
ihrem Ursprünge nach unbekannte Familie von Adelsheim einen älteren Anhaltspunkt
zu gewinnen. Unterstützt wurde die Annahme durch den Umstand, dass eine Familie
von Dürn ein dem Adelsheim'schen ähnliches Wappen führt (von Dürn: schwarz und
weisses Steinbockshorn, von Adelsheim: schwarzes Steinbockshorn).

Der erste sicher beglaubigte ist ein Hans von Adolzheim oder von Schwel-
brunn in einer Urkunde vom Jahre 1324, doch vermuthet Weiss wohl mit Recht
(a. a. O. S. 6), dass eine von Adelsheim'sche Familie schon zu Ende des XIII. Jhs. in
Adelsheim sass, ja dass diese möglicherweise so alt ist, wie der Ort. Obiger Hans von
Schwelbrunn würde demnach einer Seitenlinie angehört haben, die dasselbe Wappen
geführt hat, später in Hall bürgerlich geworden und wohl bald ausgestorben ist, während
die drei, vom Jahre 1333 ab wiederholt genannten Brüder Poppo, Beringer und Friedrich
von Adelsheim, die fälschlich als Söhne des oben genannten Poppo von Dürn gegolten
 
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