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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,3): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Buchen und Adelsheim (Kreis Mosbach) — Tübingen [u.a.], 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.1388#0037

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AMT BUCHEN. — BREITENAU.

29

13) Dasselbe des 1695 verstorbenen Johann Reinhard Rüdt von Collen-
berg etc. Ueber der Tafel das Rüdt'sche Wappen, in den Ecken: Rüdt von Collen-
berg, von Wolmershausen, von Creilsheimb, von Minster.

14) Dasselbe des 1686 verstorbenen Johann Cristoph Rüdt von Collen-
berg etc., des Letzten der Eubigheimer Linie. Ueber der Tafel die Wappen von:
Hund von Wertheim, Rüdt von Collenberg und von Degenfeldt, in den Ecken: Rüdt
von Collenberg, von Kettenheim, von Creilsheimb und Leuffer von Lanstein.

In der Sakristei:

15) Vorn links neben der Thür eine kleine Gedenktafel (r. S.) v.J. 1583 mit
einem innerhalb einer Renaissance-Arkade knieenden Manne. Der Name der Inschrift
unten unleserlich. Wappen fehlt.

In der Ecke eine Rüdt'sche Wappentafel (durch ein Bücherbrett verstellt).

An der kleinen Brücke beim Bahnübergang links zwei Platten (r. S.) mit dem inschriftsteine
Rüdt'schen Rüdenkopf, der eine mit E R. Gegenüber in der Brüstungsmauer ebenfalls
eine Platte (r. S.) mit einer z. Th. zerstörten Inschrift, die sich auf den Brückenbau
bezieht.

Am Wege nach Buchen zwei Steinkreuze, von denen das eine das Mainzer Rad, steinkreuze
das andere einen Handschuh eingemeisselt enthält, die Wahrzeichen des kurfürstlichen
Marktprivilegs (vergl. Richard Schröder, die Rolande Deutschlands, Berlin 1890, S. 3 ff.).
Zwei ebensolche bei Buchen am Wege nach Walldürn (s. unten S. 44).

BREITENAU

Der jetzt zur Gemeinde Rütschdorf (s. unten) gehörige, eine viertel Stunde
davon entfernt gelegene Hof Breitenau wird bereits i. J. 1206 als Amorbacher Besitz
(predium in Breitinowe) erwähnt und ist, laut den an den Baulichkeiten vorhandenen
Inschriften, bis Ausgang des XVIII. Jhs. im Besitz des Klosters geblieben. Danach
bis 1806 Fürstlich Löwenstein-Wertheim-Rosenbergisch.

Das älteste der in dem lieblichen Erfbach-Thale am Berghange gelegenen Hof-
gebäude ist die grosse gothische Fruchtscheuer, die am Schlussstein über dem
Seitenthor das Bronnbacher Abts-Wappen (Konrad's IV. Vogel 1461—1491) innerhalb
eines Vierpasses und darüber einen doppelten Schriftzettel eingemeisselt enthält. Auf
dem oberen steht die Jahreszahl 1463, die stark verwitterte Inschrift des untern lautet etwa:
Clipeit»» (?) öailCtJ Ößrtlljar&i ÜiCttlö (?); das auf dem obern Schriftbande zu Anfang
links eingehauene Wort apt (?) scheint dazu zu gehören.

Weiter unten an einem Keller in der Wiese das Wappen des Abtes Valentin
Mammel mit der Jahreszahl 1667. Auch an einer hintern Seiten thür des Wohnhauses
das Bronnbacher Klosterwappen und über der Thür der kleinen Kapelle das Wappen
des Abtes Ambrosius Balbus mit der Jahreszahl 1777 in Rococo-Umrahmung.

Die Baulichkeiten selbst bieten nichts bemerkenswerthes; dagegen steht dicht beim Standbild
Hof oben an der neu erbauten Strasse (i. J. 1863 von der alten, tiefer gelegenen Strasse
hier herauf versetzt) ein Standbild Kaiser Karls VI. Die Veranlassung zur Errichtung
dieses Denkmals, sowie Namen des Urhebers und Jahreszahl giebt die am Sockel
eingehauene Inschrift in folgenden Versen :
 
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