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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,3): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Buchen und Adelsheim (Kreis Mosbach) — Tübingen [u.a.], 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.1388#0074

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KREIS MOSBACH.

Glocken

Bildstöcke

Die Kirchenstühle, aus der Zeit der Erbauung, sind mit manigfaltiger Schnitzerei
verziert, bei der ebenfalls (s. oben) das Streben nach Verwendung von (unverstandenen)
Rococo- Motiven zu Tage tritt.

Von den zwei altern Glocken ist die grössere mit den Namen der vier Evangelisten
am Kranze umgeben, die andere unverziert. Beide wohl aus dem XVI. Jh. (?).

Am Eingange des Ortes ein unscheinbarer Bildstock vom Jahre 1511 mit
erneuerte Inschrift und ein ebensolcher vom Jahre 1659 mit einer Darstellung des heiligen
Blutes von Walldürn.

Am Pfarrhaus über der Thür ein kleines, barockes Kruzifix (r. S.) und in der
Nähe ein Bildstock (h. Familie) von 1732.

HOLLERBACH

Schreibweise: Holderbach 1290 und 1298 etc.

Gehörte bis 1806 zum kurmainzischen Oberamt Amorbach, 1806 bis 1810 zum
Fürstenthum Leiningen. Die Pfarrei, 1277 durch Bischof Berthold von Würzburg dem
Amorbacher Kloster inkorporirt, war die bedeutendste der Gegend und nannte sich
selbst »die uralte Mutterkirche fast des ganzen Odenwalds«.

Pfarrkirche ■ Die jetzige, wahrscheinlich an der Stelle des alten Gotteshauses errichtete Pfarr-

kirche ist dem im Giebel angebrachten Wappen zufolge unter dem Mainzer Erzbischof
Georg Friedrich von Greifenklau (1626 bis 1629) erbaut und i. J. 1822 gründ-
lich renovirt worden. Zwischendurch muss aber ausserdem an der Kirche gebaut sein, da
über der Nische in dem geschweiften Giebel die Jahreszahl 1784 steht. Ueber dem Haupt-
portal eine Muttergottesstatue in Nische, auf den Ecken des Giebels unten beiderseitig
je eine barocke Heiligenstatue (r. S.).

Opferstock Das Innere ist schmucklos; beachtenswerth nur ein hübscher Opferstock mit

Renaissance-Ornamenten.

LIMBACH

Schreibweisen: Lympach und Limpach 1316, Limppach 1395 etc.

Gehörte bis 1803 zum kurmainzischen Oberamt Amorbach, 1803 bis 1806 zum
Fürstenthum Leiningen. Nach Gropp (Aetas mille annorum . . . monasterii Amorbach
Francofurti 1736) war Limbach Filial von Holderbach, bis es i. J. 1426 von Bischof
Johannes von Würzburg zur Pfarrei erhoben wurde. (Näheres in der Chronik der
kath. Pfarrei Limbach: »Kirchen- und Pfarrey-Competenz-Buch von Limbach—Wald-
hausen—Wagenschwend, renovirt und zusammengetragen von Pfarrer H. Sperd 1802
und 3«.)

Die Pfarrkirche (tit. S. Valentini) ist ein stattlicher Neubau vom Jahre 1773. V°r
dem altern Gotteshause, welches an Stelle einer »Kapelle der allerseligsten Jungfrau
Maria« seit dem Jahre 1426 (s. oben) als »Kirche der allerseligsten Jungfrau Maria«
vorkommt und damals erweitert oder neu errichtet sein mag, steht nur noch der ein-
geschossige Thurm an der Nordseite des jetzigen Chores. Wie trotz der jetzigen
Vermauerung noch deutlich sichtbar ist, öffnete sich derselbe im untersten Geschosse einst
 
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