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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,3): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Buchen und Adelsheim (Kreis Mosbach) — Tübingen [u.a.], 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.1388#0184

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176

KREIS MOSBACH-

HOHENSTADT

Pfarrkirche

Schreibweisen: Hoenstaden 1242; Hohinstatt 1245; Hoenstat 1251; Hohenstat
1334; Hoenstad 1400 u. s. f.

Nach Breunig kam der i. J. 1245 unter dem Besitze der Herrschaft Boxberg auf-
gezählte Ort im XIV. Jh. an die Rosenberg, die i. J. 1403 hier ein Selbbotengericht
gründeten. Im Jahre 1553 erscheint H. als wtirzburgisches Lehen im Besitz Albrechts
von Rosenberg. Nach dem Aussterben der Rosenberg fiel H. i. J. 1634 an die von
Hatzfeld, die den Katholicismus wieder einzuführen strebten und das Simultaneum
erzwangen, bis der Ort i. J. 1730 mit dem übrigen Besitz durch Kaufan das Fürstenthum
Wertheim-Löwenstein gelangte. Seit 1806 badisch.

Die lutherische Pfarrkircke, laut Inschrift an der Vorderfront rechts, an Stelle der
i. J. 1774 abgebrannten i. J. 1778 neu erbaut (dieselbe Jahreszahl über dem Hautportal),
ist ein einfacher schmuckloser Bau, flachgedeckt und mit polygonalem Chor.

Die innere Ausstattung ist einheitlich in der klassicistischen Formgebung jener Zeit
hergestellt, bietet aber nichts bemerkenswerthes. Die Orgel befindet sich merkwürdiger-
weise im Chor, auf einer Empore hinter dem Hochaltar.

KLEINEICHOLZHEIM

Das Schiösschen Im Südosten auf der Wiese, die heute noch mit dem Geländenamen »Schlösschen«

bezeichnet wird, stand ein Wasserschloss, von welchem vor ca. 25 Jahren noch
Fundamentsteine ausgegraben worden und dessen Umwallung und Schlosshofanlage
noch gut zu erkennen sind. Was jetzt vorhanden ist, sind Baulichkeiten aus jüngerer
Zeit, bei denen nur ganz vereinzelt Reste der älteren Bauten wieder verwendet erscheinen,
so besonders an der Vorderseite der Stallung, an die das jetzt vom Bürgermeister
bewohnte Gebäude angelehnt ist. Das Mauerwerk hier macht einen durchaus älteren
Eindruck. Die Entstehungszeit der übrigen Baulichkeiten wird durch die Jahreszahl 1776
an einem Eckquader der einen der beiden grossen Scheuern angegeben.

Auch hier, wie in Grosseicholzheim (s. oben S. 173), ist die Linie des ehemaligen
vom Schefflenzbache gespeisten Wassergrabens grösstentheils noch erkennbar; Mauer-
und Thurmreste fehlen aber völlig.

Das Neue Schioss Nach der Tradition ist dies ältere Schloss abgebrochen, und statt dessen an einer

höher gelegenen Stelle, weiter nördlich jenseits der jetzigen Ortsstrasse, das Neue Schloss
errichtet worden. Ueber die Zeit, in der dies geschehen sein mag, giebt die beistehende
Jahreszahl 1580 über dem alten

Kellereingange des neuen Schloss-
gebäudes Auskunft. Dieses ist jetzt
ein im Innern und Aeussern gleich
schmuckloser zweistöckiger Bau, mit
der Front gegen die Landstrasse gerichtet, in Holzfachwerk. (In der rechten Hälfte
des Erdgeschosses befindet sich jetzt die Synagoge.) Dass dies nicht der ursprüngliche
 
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