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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,3): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Buchen und Adelsheim (Kreis Mosbach) — Tübingen [u.a.], 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.1388#0044

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KREIS MOSBACH

steinen des Netzgewölbes geben die Entstehungszeit dieses an Stelle der alten St. Peters-
kirche getretenen Neubaues, während die Jahreszahl 1640 oben am Thurme auf eine
Restauration des betr. Theiles hinweisst. Der grosse Brand des Jahres 1717, dem Thurm-
und Kirchendach zum Opfer fielen, führte zwischen der Abtei Amorbach als Zehntherrn
und der Stadtgemeinde bezüglich der Wiederherstellungspflicht zu Streitigkeiten, die
gelegentlich der späteren Reparaturen in den Jahren 1773, 1823, 1828 und 1837
Wiederholung fanden Bei der letzten Wiederherstellung des Thurmes i. J. 1877 wurde
das ganze oberste Geschoss abgetragen und die jetzige welsche Haube aufgesetzt.

Fig. 21. Pfarrkirche zu Buchen. Längsschnitt.

Die Frage, ob und wie weit beim Neubau von 1503 die alten Mauern und Funda-
mente wieder benutzt sind, dürfte schwer zu entscheiden sein. Mit einiger Sicherheit lässt
sich nur der unterste Theil des Thurmes bis dicht unter das Gurtgesims als älter ansprechen,
da sowohl das untere Spitzbogenfenster der südlichen Chorwand, wie auch das darüber
liegende (aus beiden ist das Masswerk herausgebrochen), entschieden älteren Datums ist,
als das grosse spätgothische Masswerkfenster hinten im Chor, das erst beim Neubau des
Jahres 1503 eingebrochen zu sein scheint. (Das Fischblasenmasswerk ist erneuert, offenbar
aber nach Muster des alten.) Die Steinmetzzeichen (s. unten) bestätigen diese Annahme.
Ausserdem erscheint die Sockelschräge des Thurmes älter, als das Sockelprofil des Langhauses.

Das Aeussere ist schmucklos. "Unregelmässig angelegte Strebepfeiler (vergl.
Grundriss Fig. 20) unterbrechen die eintönige, neuerdings sauber gefugte Mauerfläche,
 
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