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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,3): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Buchen und Adelsheim (Kreis Mosbach) — Tübingen [u.a.], 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.1388#0059

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AMT BUCHEN.

HARTHEIM.

Si

von Adelsheim, von Hedersdorf, von Wichsenstein-Biberach u. A. (Br.) Seit 1684 zu
dreiviertel zum würzburgischen Amte Ripperg (in Folge Tausches) und zu einviertel dem
Hainstatter Zweige der Rüdt von Collenberg-Eberstadt, der hier seinen Wohnsitz hat,
gehörig. Von 1803 bis 1806 der Würzburger Theil leiningisch.

Am »Häuserbrunnen« Reste einer römischen Niederlassung. (W.) Römisches

Das ehemalige würzburgische Kellereigebäude, jetziges Rüdt'sches Schloss, Schioss
ist ein offenbar bald nach der Besitzergreifung von Würzburg neu errichtetes stattliches,
zweistöckiges Gebäude ohne künstlerische Bedeutung.

Im Innern eine Anzahl älterer Rüdt'scher Ahnenbilder.

Ueber dem grossen Eingangsthor zum Hofe das Wappen der Echter von Wappenstqin
Mespelbrunn, neben dem von Gemmingen (?) und die Jahreszahl 1620. -j-

An der kleinen Pforte daneben die Jahreszahl 1570 mit Steinmetzzeichen ^p/

Im Schlossgarten befindet sich der Rest einer alten vierseitigen Bauanlage, deren Mauerres«
Mauern zum Theil mittelst Strebepfeiler gestüzt sind, obwohl sie nur um ein Geringes über
den Boden hervorragen. Aus dem noch dazu durch Renovirung veränderten Mauerwerk
allein ist kein Schluss hinsichtlich der Entstehungszeit zu ziehen. Wahrscheinlich handelt es
sich umUeberbleibsel des ehemaligen Wasserschlosses eines der hier ansässigen Geschlechter.

In der Scheuer eine Tafel (r. S.) vom Rüdt'schen Freihof in Buchen (s. oben S. 44) wappenstein
mit dem Rüdt-Göler'schen Allianz-Wappen und der Jahreszahl 1573.

HARTHEIM

Schreibweisen: Hartheim 1197, 1324, 1480 etc., Harthheym 1325, 1293, 1497 etc.

Geschichtliches. Erste Erwähnung des Ortes zum J. 782 in einer Lorscher Urkunde.
Besass, seit dem XII. Jh. nachweisbar, eignen Adel. 1329 verkaufen Heinrich, genannt
Langehunt von Schweinberg, und seine Gattin Agnes dem Kloster Bronnbach ihren Hof
in Hardheim. Die Ritter Wernher und Reinhard von Hartheim gründeten hier 1332 ein
Spital; 1549 trat die Familie ihre Rechte an ihren Lehnsherrn, den Bischof von Würz-
burg, ab. Ein Theil gehörte den Grafen von Wertheim als Erbkämmerern von Würzburg,
deren Rechte 1556 an das Hochstift zurückfielen, das hier ein Amt hatte. 1444 schädigte
Ritter Horneck von Hornberg, der hier wohnte, das Hochstift sehr, wurde aber von
Georg von Henneberg bezwungen; der Ort fiel 1803 an Leiningen. (Br.)
 
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