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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,3): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Buchen und Adelsheim (Kreis Mosbach) — Tübingen [u.a.], 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.1388#0099

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AMT BUCHEN. — STEINBACH.

91

Im Uebrigen ist wenig Kunst auf das Aeussere verwendet. Das spitzbogige Haupt-
portal in der Mitte der Westfront unten im Thurme zeigt sich überschneidende, spät-
gothische Profile, von einem verzierten Sockel ausgehend; die Sakristeithür ist ganz einfach.

Steinmetzzeichen am Aeusseren sehr zahlreich:

Das Innere ist ebenso kunstlos, wie das Aeussere, bis auf den Chor mit seinem
reichen Fensterschmuck und dem durch verzierte Rippen belebten Gewölbe (s. Fig. 53
und 51). Die barocke Putzdecke des Schiffes stammt jedenfalls auch aus dem Jahre 1703.

Steinmetzzeichen

Fig- SS- Chor der Steinbacher Kapelle.

Einst schmückten das Kirchlein zwei Kunstwerke, die nach Fertigstellung der
neuen Pfarrkirche i. J. 189g in diese übertragen worden sind und von denen wir das
eine im Lichtdruck auf Tafel VI wiedergeben.

Es ist dies ein geschnitzter Altaraufsatz in Triptychonform vom ehem. rechten
Seitenaltar der Kapelle. In Folge einer Restaurirung neuesten Datums hat das alter-
thümliche Aussehen des Werkes gelitten, doch erkennt man sofort eine tüchtige fränkische
Schnitzarbeit aus dem Anfang des XVI. Jhs., etwa aus der Zeit, in der die Kapelle ihre
jetzige Gestalt erhalten hat. Ohne die Renaissance-Nische auf dem linksseitigen untern
Flügelbilde würde man versucht sein, das Werk einige Dezennien weiter rückwärts zu
datiren. Die Anordnung der Mittelgruppe und manche Einzelheiten derselben weisen auf
die Riemenschneider'sche Schule hin, für den Würzburger Meister selbst ist die Arbeit
aber jedenfalls viel zu schwach. Ganz verunglückt sind besonders die Körperverhälhiisse
auf den Seitenbildern; Christus unter der Kreuzeslast und Joseph auf dem Fluchtbilde

Triptyehon
 
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